18.05.2017 11:00 Uhr

Sammer kritisiert Bayerns Sportdirektor-Suche

Matthias Sammer fehlt die Kompromisslosigkeit im deutschen Fußball
Matthias Sammer fehlt die Kompromisslosigkeit im deutschen Fußball

Matthias Sammer war von Juli 2012 bis Juli 2016 Sportvorstand des FC Bayern München. Mit dem Vorgehen des Rekordmeisters bei der Nachfolgersuche geht der 49-Jährige jetzt hart ins Gericht.

"Ich glaube, dass man erst mal intern eine Einigkeit erzielt und dann geräuschlos vorgeht und dann etwas verkündet. Das ist da eben auch nicht geschehen", äußert sich Sammer im "kicker" zur Sportdirektor-Suche der Bayern.

Der Champions-League-Sieger von 1997 ergänzt: "Es wundert mich, dass es diese ganzen Diskussionen gab, um Max Eberl oder Philipp Lahm, die nicht von den beiden geführt wurden. Das irritiert mich sehr."

Sammer stellt gar in Frage, ob der FCB die Rolle des Sportdirektors auf Dauer tatsächlich besetzen will. "Das muss der Verein entscheiden und dann muss er ihn besetzen, aber wenn er glaubt, dass es nicht so wichtig ist, dann brauche ich es nicht zu tun, denn du machst denjenigen, den du dann holst, kaputt. Das ist das Problem", bemerkt der gebürtige Dresdner.

Schließlich sei es gar nicht so einfach zwischen Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß einen Platz zu finden, so Sammer. Die Hauptaufgabe des Sportdirektors ist demnach, die "Vereinsführung zu respektieren".

"Deutscher Fußball macht viele Kompromisse"

Mit dem internationalen Abschneiden der Bundesligaklubs ist Sammer derweil grundsätzlich "zufrieden". Doch zwei wesentliche Elemente fehlen seiner Meinung nach im deutschen Fußball: "Fokus und Klarheit für die Leistung - und das in jeder Sekunde zu leben." 

Gerade die Kompromisslosigkeit im Leistungssport vermisst Sammer. "Da macht man während der Saison fünf Tage Urlaub - sagt, wir müssen uns alle erholen, zeigt sich dann aber woanders."