30.08.2017 07:45 Uhr

Draxler war laut Hoeneß Thema beim FC Bayern

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat sich zum Transfer-Wahnsinn geäußert
Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat sich zum Transfer-Wahnsinn geäußert

Das Transferkarussell dreht sich kurz vor dem Ende der Wechselfrist noch einmal schneller als zuvor. In den letzten Wochen ist durch den Transfer von Neymar zu Paris Saint-Germain zusätzliche Bewegung hereingekommen. Durch die neue Konkurrenz-Situation in Paris ist daher nun auch ein Wechsel von Julian Draxler möglich - eine Personalie, die auch beim FC Bayern diskutiert wurde.

"Dass Julian Draxler ein Spieler ist, der dem FC Bayern gut zu Gesicht stehen würde, steht außer Frage", bestätigte Präsident Uli Hoeneß im Interview mit der "Sport Bild". Allerdings haben die Bayern-Bosse sich nicht weiter intensiv um den Nationalspieler bemüht. Zu gut besetzt ist beim Rekordmeister bereits das offensive Mittelfeld.

Hoeneß habe sich dazu mit Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge zusammengesetzt. "Wenn wir nun auf Teufel komm raus einen Transfer wie Draxler anstreben würden, käme wie schon bei der Verpflichtung von James gleich wieder die nächste Frage auf: Was ist mit Thomas Müller?", so Hoeneß. Einen Spieler für Draxler noch abzugeben, stehe dabei "außer Frage".

Hoeneß: "Kein Spieler der Welt ist 100 Mio. Euro wert"

Dass der Deutsche Meister kurz vor dem Schließen des Transferfensters noch einmal tätig wird, ist also nicht abzusehen. Mit Niklas Süle, Sebastian Rudy, Corentin Tolisso und James Rodríguez hat sich der FC Bayern ohnehin schon frühzeitig verstärkt. Außerdem müssten die Bayern-Bosse bei der rasanten Entwicklung des Marktes obendrein Ablösesummen im bis zu dreistelligen Bereich für Top-Spieler ausgeben.

Diesen Weg wird der FC Bayern nicht einschlagen, so Hoeneß: "Ich möchte keinen Spieler für 100 Millionen Euro kaufen, auch wenn ich sie hätte. Dafür ist mir das Geld zu schade. Für uns kommt so etwas nicht infrage. Ich bin der Meinung: Kein Spieler der Welt ist 100 Millionen Euro wert." Deshalb sei beispielsweise auch Neymar "durch seine neue Ablösesumme nicht besser geworden." 

Transfer-Wahnsinn? "Es reicht!"

Dabei sieht Hoeneß die Entwicklung des Transfermarktes sehr kritisch. "Im Moment ist das ein Spiel ohne Grenzen, wo nur die Spieler gewinnen können", so der Bayern-Präsident: "Wohin fließt denn dann das Geld, wenn ein Profi den Verein ablösefrei verlässt? Dann kassiert eben der Spieler die 100 Millionen Euro für seine Unterschrift."

Man sei mittlerweile an "einem Punkt, wo wir verdammt aufpassen müssen", so der 65-Jährige: "Denn irgendwann hat vielleicht der Zuschauer dann doch mal die Schnauze voll. Ich muss ehrlich sagen: Es ist an der Zeit, die Verhältnismäßigkeiten wieder zurechtzurücken. Lange genug hatte man Schiss vor den Beratern, den Spielern etc. Man muss nun auch mal sagen: Es reicht!"