25.09.2017 13:18 Uhr

"Null gelöscht": Köln "feiert" ersten Punkt

Gegen Hannover 96 erkämpfte sich der 1. FC Köln den ersten Punkt der Saison
Gegen Hannover 96 erkämpfte sich der 1. FC Köln den ersten Punkt der Saison

Nach dem Ende seiner Pleitenserie freut sich der 1. FC Köln auf das richtungweisende Europa-League-Heimspiel gegen Roter Stern Belgrad. Die Krise am Rhein ist durch das torlose Remis bei Hannover 96 aber längst nicht ausgestanden.

Freude? Begeisterung? Euphorie? Nach dem ersten Punkt der Saison war Peter Stöger einfach nur erleichtert. "Wir sind froh, die Null gelöscht zu haben, das tut uns gut", sagte der Trainer des 1. FC Köln betont unaufgeregt. Stöger weiß: Das torlose Remis bei Hannover 96 am Tag vor der Mitgliederversammlung des Klubs war ein erster Schritt zur Bewältigung der schweren sportlichen Krise. Mehr nicht.

"Es bringt uns in der Tabelle zwar nicht wahnsinnig weiter, aber es ist ein positives Gefühl und gut für die kommenden Wochen", sagte Stöger. Und Sportchef Jörg Schmadtke sprach von einem "wichtigen Erlebnis für die Mannschaft", erstmals in der Saison kein Gegentor kassiert zu haben. "Das wird uns Auftrieb geben", sagte auch FC-Keeper Timo Horn.

Horn über Torflaute: "Es ist wie verhext"

Tatsächlich dürfte der erste Punkt nach zuvor fünf Niederlagen vor allem für die Psyche wohltuend sein. Befreit von der Null-Punkte-Last wollen die Kölner nun auch in der Europa League auf Betriebstemperatur kommen. "Vielleicht erinnern sich die Jungs wieder, dass sie vorheriges Jahr richtig gut gespielt haben", sagte Stöger mit Blick auf das erste Europacup-Heimspiel seit 25 Jahren gegen Roter Stern Belgrad am Donnerstag.

Die Erinnerung allein dürfte dabei kaum reichen. Denn besonders die Abteilung Attacke bereitet am Rhein weiter Kopfzerbrechen. "Vorne läuft es noch nicht. Es ist wie verhext", sagte Horn über die inzwischen 360-minütige Torflaute in der Liga.

Und so schwelt die Diskussion um Jhon Córdobas Tauglichkeit als neuer Anführer im Angriff weiter vor sich hin. Auch nach dem sechsten Spiel wartet der kolumbianische Klub-Rekordtransfer noch immer auf sein erstes Liga-Tor. Den hohen Erwartungen als Nachfolger von 25-Tore-Stürmer Anthony Modeste konnte Córdoba auch in Hannover nicht gerecht werden. Bei seiner einzig nennenswerten Torchance traf er aus spitzem Winkel nur das Außennetz.

Risse erneut verletzt

Ein personeller Rückschlag drückte gleich am Montag zudem wieder auf die Stimmung. Offensivspieler Marcel Risse, Torschütze des Jahres 2016, fehlt dem Team erneut für lange Zeit. Der 27-Jährige musste sich einer Operation am Meniskus unterziehen. Erst im Sommer hatte Risse einen Kreuzbandriss auskuriert.

"Kleine Schritte sind momentan das Einzige, was du erwarten kannst", sagte Stöger über sein Team: "Der große Befreiungsschlag mit vier wunderbar schön herausgespielten Toren ist in dieser Phase eher weniger zu erwarten."