14.12.2017 12:17 Uhr

"Gefährliche Situation": HSV zum Siegen verdammt

Die Situation beim Bundesliga-Dino ist zum Haareraufen
Die Situation beim Bundesliga-Dino ist zum Haareraufen

Alle Jahre wieder: Der HSV kriselt und ist zurück auf seinem Stammplatz - Rang 16. Der Jahresabschluss in Mönchengladbach hat für die Hanseaten richtungweisenden Charakter.

Trainer Markus Gisdol sagt, er "bewerte" seine Mannschaft normalerweise nicht "nach dem Tabellenplatz". Doch kurz vor Weihnachten muss auch der 48-Jährige zugeben: Der Hamburger SV befindet sich "in einer gefährlichen Situation". Irrlichtert sein Team auch zum Jahresabschluss bei Borussia Mönchengladbach umher wie zuletzt, drohen die Hanseaten erstmals seit elf Jahren auf einem Abstiegsplatz zu überwintern.

"Wir spielen besser als im letzten Jahr, aber uns fehlen die Ergebnisse", erklärte der HSV-Coach weiter und fordert Punkte - egal wie: "Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass sich diese einfach so einstellen, sondern müssen giftig bleiben und auch mal die unschönen Dinge machen."

Der HSV im freien Fall

Mit zwei Siegen war der HSV in die Saison gestartet, am 25. August sogar für eine Nacht Tabellenführer - danach kamen bisher aber nur neun mickrige Zähler hinzu. Die Ernüchterung beim Traditionsklub ist deutlich zu spüren. Hinzu kommt, dass "die Konkurrenz punktet", wie Sportchef Jens Todt feststellt. Und so fragte die "Bild-Zeitung" am Donnerstag schon: "Ist der HSV diesmal fällig?"

Eine Antwort darauf kann es natürlich noch nicht geben, aber die Partie in Mönchengladbach hat für die Hamburger richtungweisenden Charakter. "Wir wollen das Spiel auf jeden Fall gewinnen und die 18 Punkte erreichen", sagt Gisdol: "Dafür brauchen wir noch einmal eine optimale Leistung." Und vor allem Tore. Doch genau daran hapert es ja, nach 16 Spielen haben die beiden "treffsichersten" HSV-Angreifer Jann-Fiete Arp und Filip Kostic lediglich zwei Tore erzielt. Bezeichnend: Michael Gregoritsch, der im Sommer zum FC Augsburg geschickt wurde, hat schon acht Treffer und drei Vorlagen auf dem Konto.

Ladehemmung in der Offensive

"Es ist augenscheinlich, dass wir aus unseren Möglichkeiten zu wenige Tore schießen", sagt Gisdol, der Andre Hahn bei seinem Ex-Klub wohl eine neue Chance von Beginn an geben wird: "Es hätte uns viele Punkte gebracht, wenn wir ein, zwei Spieler im Team hätten, die jetzt sechs Tore hätten." Der HSV ist aber nicht im Besitz solcher Spieler, und Gisdol hat es bisher nicht vermocht, einen solchen Angreifer zu formen.

Gut möglich, dass der HSV im Winter deshalb noch einmal auf Shoppingtour geht. "Das muss ich mal mit dem Jens Todt besprechen", verriet Gisdol, der Sportdirektor war zuletzt in Südamerika scouten. Doch zunächst einmal wollen die Hamburger gegen die Fohlen ihre "gefährliche Situation" entschärfen.

"Natürlich besitzen die Gladbacher ein gutes Team, aber auch sie haben Schwankungen in ihren Leistungen", sagt Gisdol, der zu Weihnachten ganz sicher nicht auf einem Abstiegsplatz stehen möchte.