12.02.2018 08:07 Uhr

Rangnick: Werner "nächste Saison bei uns"

RB Leipzig bemüht sich um eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Timo Werner
RB Leipzig bemüht sich um eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Timo Werner

RB Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick hat einen Wechsel von Timo Werner im Sommer ausgeschlossen. "Timo weiß auf jeden Fall, dass er jetzt und auch in der nächsten Saison noch bei uns spielt", sagte Rangnick dem Fachmagazin "kicker".

Der aktuell gültige Vertrag des sächsischen Fußball-Bundesligisten mit dem deutschen Nationalspieler ist bis Ende Juni 2020 gültig. Werner war im Sommer 2016 vom damaligen Absteiger VfB Stuttgart zum damaligen Aufsteiger nach Leipzig gewechselt.

Seit einigen Wochen sind die Leipziger Vereinsverantwortlichen um eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem Torjäger bemüht. Auf die Frage, ob er ganz sicher sei, dass Werner auch 2018/2019 für RB spiele, antwortete Rangnick dem "kicker": "Ja. Und wir sind auch da in Gesprächen, seinen Vertrag anzupassen und zu verlängern."

Dass die Sachsen ihre selbst auferlegte Gehaltsobergrenze durch eine Verlängerung mit Werner womöglich sprengen werden, ist dem Sportdirektor bewusst: "Es wäre schön, wenn es nicht so wäre, ist aber unwahrscheinlich. [...] Aber wir werden uns auch in Zukunft klare Leitplanken setzen, die sich an der sportlichen Entwicklung orientieren."

Vertragsgespräche als Störfeuer

Grundsätzlich zeigte sich Rangnick mit den letzten Wochen seiner Leipziger zufrieden. Luft nach oben sieht der Sportdirektor dennoch. "Wir sind noch nicht wieder auf dem absoluten Top-Niveau, aber das ist auch nicht auf Knopfdruck herbeiführbar. Das hat auch mit Selbstvertrauen, Überzeugung und mit Glaube ans eigene Spiel zu tun, und da gibt es keinen Ersatz für Erfolgserlebnisse", erklärte Rangnick. Dass es mal nicht so läuft sei "generell nicht ungewöhnlich". Die aktuelle Phase fühle sich nur ungewöhnlich an, "weil wir sie in Leipzig noch nicht so oft hatten".

Um künftige Störfeuer von außerhalb so gut es geht einzudämmen, wollen Rangnick und die RB-Verantwortlichen an einigen Stellschrauben drehen. Er räume ein, dass Spekulationen und Gespräche über mögliche Vertragsverlängerungen die Spieler ablenken können. "Als Konsequenz gibt es bei uns Überlegungen, dass wir in Zukunft über die Vertragsverlängerungen von Spielern, die schon bei uns sind, nur noch im Winter und im Sommer, aber nicht mehr während der Saison verhandeln", sagte Rangnick.

40-Millionen-Transfer "macht keinen Sinne"

In der laufenden Spielzeit sind die "Roten Bullen" aktuell zwar auf Champions-League-Kurs, sicher ist die Qualifikation für die Königsklasse jedoch nicht - zur Pflicht will sie Rangnick ebenfalls nicht ausrufen: "Das wäre absurd. Keiner kann von uns erwarten, dass wir das schaffen müssen."

Für die Zukunft der Bundesliga malt Ralf Rangnick ein eher düsteres Szenario. Vor allem mit Blick auf die finanziell alles überstrahlende Premier League: "Wenn jetzt schon Huddersfield so viel TV-Geld bekommt wie der FC Bayern, kann man sich ausmalen, was das dann bedeutet. [...] Borussia Dortmund, das das zweitmeiste Geld zur Verfügung hat, verliert momentan die meisten Topspieler und ist in Deutschland der größte Leidtragende der Entwicklung. Das sagt schon einiges aus."

Will RB Leipzig auch in Zukunft im Konzert der Großen mitspielen, werden auch die Sachsen das ein oder andere Mal tief ins Portemonnaie greifen müssen. Hier setzt Rangnick allerdings ein deutliches Stop-Zeichen: "Ein 40-Millionen-Transfer macht keinen Sinn, denn dahinter steht auch noch mal ein Spielergehalt, das in der Regel mit solch einer Ablöse korreliert. Und dann kommt wieder unser Gefüge ins Spiel, welches wir definitiv nicht in die Luft jagen werden."