01.06.2023 17:27 Uhr

Rummenigge mit Seitenhieb gegen Nagelsmann

Karl-Heinz Rummenigge sprach bei der SpoBis unter anderem über Ex-FC-Bayern Trainer Julian Nagelsmann.
Karl-Heinz Rummenigge sprach bei der SpoBis unter anderem über Ex-FC-Bayern Trainer Julian Nagelsmann.

Am Dienstag ließ der FC Bayern die Bombe platzen und bestätigte die Rückkehr des langjährigen Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in den Verein. Der 67-Jährige, der im Sommer 2021 mit dem Vorstandsvorsitz seinen letzten Posten im Klub aufgab, ist nun Mitglied des Aufsichtsrats. Die Worte des Ex-Spielers, die ohnehin weiterhin Gehör fanden, gewinnen damit noch einmal an Brisanz. So auch eine Spitze gegen Ex-Coach Julian Nagelsmann.

Der 35 Jahre alte Nagelsmann war im März überraschend vom FC Bayern beurlaubt worden, sein Nachfolger Thomas Tuchel gewann mit dem deutschen Rekordmeister zwar immerhin die deutsche Meisterschaft in einem Herzschlagfinale mit dem BVB, überzeugend wirkten die Vorstellungen auf dem Rasen allerdings nicht.

Karl-Heinz Rummenigge sieht im einstigen "Langzeitprojekt" Nagelsmann allerdings dennoch einen der Gründe für die über weite Strecken schwache Saison 2022/23. "Man hat nach mir Dinge verändert, die eine Unruhe ausgelöst haben. Auch in der Mannschaft. Wir hatten in Julian Nagelsmann einen jungen Trainer. Ich bin immer ein Freund gewesen von Erfahrung. Der Trainer, bei dem ich das am meisten gelernt habe, war Jupp Heynckes", erklärte Rummenigge vielsagend auf der Sportmesse "SpoBis" in Düsseldorf.

"Vakanz" beim FC Bayern

"Das Wichtigste", so Rummenigge weiter, sei allerdings die Mannschaft, "das muss man in den Mittelpunkt stellen und schützen". Bei der Planung, wie diese 2023/24 konkret aussehen soll, müsse der Trainer allerdings eingebunden werden. 

"Wir müssen wieder eine Einheit werden, der gesamte Klub - die Mannschaft, der Trainer, der Vorstand", betonte der gebürtige Lippstädter.

Eine Aufgabe, die angesichts der nach der unlängst erfolgten Entlassung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn sowie der Ernennung von Finanzboss Jan-Christian Dreesen zu Kahns Nachfolger keine einfache ist.

Auch Rummenigge betonte, dass derzeit "noch eine Vakanz im Sportbereich" des FC Bayern existiere. "Solange die Vakanz offen ist, werden Uli [Ehrenpräsident Uli Honeß, d.Red.], ich, Trainer Thomas Tuchel und der neue CEO Jan-Christian Dreesen die Dinge besprechen."

FC Bayern sucht Sportvorstand aus Deutschland

Dass die aktuelle Situation lange Bestand haben wird, ist jedoch nicht zu erwarten. Einen neuen Sportvorstand oder Sportdirektor hätte man am liebsten "gestern" gefunden, antwortete Rummenigge auf Nachfrage.

Der neue starke Mann soll übrigens eher nicht aus dem Ausland kommen: "Als wir ausländische Trainer hatten, habe ich festgestellt: Wir hatten keine Probleme damit, dass sie nicht perfekt Deutsch gesprochen haben. Aber unsere Öffentlichkeit schon", sagte Rummenigge: "Es gibt zweifelsohne gute Leute im Ausland, aber wir sind gut beraten, wenn wir uns auf Deutschland konzentrieren."

Mit launigen Worten hat Rummenigge zudem sein Comeback an der Säbener Straße beschrieben: "Wenn Uli Hoeneß und Herbert Hainer kommen und fragen. Wenn ich mir die treuen Hundeaugen von Hoeneß anschaue, dann kann ich schlecht nein sagen", so der langjährige Klubchef.