08.08.2023 20:23 Uhr

Wie löst der FC Bayern sein Torwart-Problem?

Manuel Neuer sorgt für Sorgenfalten beim FC Bayern
Manuel Neuer sorgt für Sorgenfalten beim FC Bayern

Kurz vor dem Pflichtspielauftakt im Supercup gegen RB Leipzig am Samstag (20:45 Uhr) erschüttern neue Schock-Nachrichten von Kapitän Manuel Neuer den FC Bayern. Die Personaldecke im Tor ist extrem dünn.

Wie ist der Stand beim dauerverletzten Stammkeeper? Wer könnte Neuer zu Saisonbeginn ersetzen? Was bedeutet sein Ausfall für den FC Bayern? Und legen die Münchner noch einmal auf dem Transfermarkt nach? sport.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Torwart-Problem des FC Bayern.

Wie ist der Stand bei Manuel Neuer?

Wenig hoffnungsvoll, glaubt man "Bild". Demnach rechnet manch einer beim FC Bayern intern inzwischen damit, dass Neuer nach seinem Unterschenkelbruch im vergangenen Dezember womöglich erst im Jahr 2024 ins Tor zurückkehren kann.

"Sport Bild" schreibt in der kommenden Ausgabe am Mittwoch zudem von einer "Planänderung" bei Neuer. Seine Rückkehr soll demnach eher eine Frage von Monaten als von Wochen sein.

Das vormals angepeilte Comeback zum Liga-Auftakt bei Werder Bremen am 18. August (20:30 Uhr) ist ohnehin längst vom Tisch.

Klar ist: Ende Juli unterzog sich Neuer einem weiteren operativen Eingriff. Es habe sich dabei um "eine geplante Metallentfernung am rechten Wadenbein" gehandelt, diese sei "erfolgreich durchgeführt" worden, hieß es in einem Statement des FC Bayern. Der 37-Jährige habe sein Aufbautraining nach der OP "unmittelbar" fortgesetzt.

Die OP habe für Neuer dennoch "einen dramatischen Hintergrund" gehabt, schreibt "Bild". Der Weltmeister von 2014 habe sich in den letzten Wochen und Monaten in seinem Aufbautraining immer mehr gequält und mit Schmerzen und Rückschlägen herumgeplagt. Neuer absolviere derzeit nur vorsichtiges Training im Kraftraum, heißt es.

Was bedeutet Manuel Neuers Ausfall für den FC Bayern?

Für Trainer Thomas Tuchel fehlt in Neuer nach wie vor ein wichtiger Baustein seiner Planungen - und das womöglich noch monatelang.

Nicht nur die sportlichen Qualitäten des früheren Welttorhüters vermisste der FC Bayern in der abgelaufenen Rückrunde. Auch als Führungskraft ist Neuer nicht zu ersetzen.

Hinzu kommt die Ausstrahlung des Routiniers gegenüber gegnerischen Stürmern, die insbesondere in engen Spielen zum X-Faktor werden kann.

Wer ersetzt Manuel Neuer zu Saisonbeginn beim FC Bayern?

Alexander Nübel zum VfB Stuttgart verliehen, Yann Sommer an Inter Mailand verkauft: Die Personaldecke beim FC Bayern im Tor ist extrem dünn. Einziger spielfitter Keeper im Kader ist aktuell Sven Ulreich.

Der zuverlässigen Nummer zwei winken daher Einsätze als Stammkraft, zumindest zum Saisonstart. Bei der Generalprobe gegen die AS Monaco am Montag (4:2) sammelte der 35-Jährige mit einer guten Leistung und einigen starken Paraden jedenfalls Pluspunkte.

Aber: Thomas Tuchel soll in der Kaderplanungs-Kommission schon vor Wochen die Verpflichtung eines weiteren starken Schlussmannes gefordert haben.

Legt der FC Bayern noch einmal auf dem Transfermarkt nach?

Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen ist es nahezu sicher, dass der FC Bayern noch einen Transfer für das Tor tätigt. Gesucht wird dem Vernehmen nach ein Keeper, der Qualität mitbringt, aber nicht allzu viel Geld kostet.

"Was wir gar nicht machen dürfen ist, dass wir den Manuel unter Druck setzen", forderte Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt.

Der FC Bayern solle "jetzt keinen teuren Torwart kaufen", so der langjährige Manager und Präsident, "das, finde ich, wäre nicht gut".

Zahlreiche Keeper-Kandidaten wurden zuletzt rund um die Säbener Straße gehandelt, darunter:

  • Giorgi Mamardashvili (FC Valencia)
  • Bono (FC Sevilla)
  • Kamil Grabara (FC Kopenhagen)
  • David Raya (FC Brentford)
  • Wojciech Szczęsny (Juventus Turin)
  • Oliver Baumann (TSG 1899 Hoffenheim)
  • David de Gea (vereinslos, zuletzt Manchester United)

Zudem berichtete "Sky" am Montag, Ajax Amsterdam sei über das Interesse des FC Bayern am argentinischen Weltmeister Gerónimo Rulli informiert worden. Richtig konkret scheint bislang aber keine dieser Personalien zu sein.

Tobias Knoop