Noch immer ist nicht absehbar, wann Manuel Neuer dem FC Bayern wieder zur Verfügung stehen wird. Während der Rekordmeister nach einem Ersatz für seinen Kapitän sucht, stimmt ein früherer Münchner einen Abgesang auf den deutschen Nationalkeeper an.

Dietmar Hamann hat sich den Ruf erarbeitet, einer der Chefkritiker des FC Bayern zu sein. Obwohl er selbst einst für den Branchenprimus auf dem Platz stand, nimmt der 49-Jährige kein Blatt vor den Mund.

Jetzt hat sich der heutige TV-Experte in die Torwart-Debatte an der Säbener Straße eingebracht. "Man kann keine Rücksicht mehr auf Manuel Neuer nehmen", forderte Hamann in der "Sport Bild".

Der Ex-Profi ergänzte: "Schon Yann Sommer war eine Zwischenlösung. Jetzt ist für mich der Zeitpunkt gekommen, wo man darauf keine Rücksicht mehr nehmen kann. Die Zweifel an einer Rückkehr von Neuer sind zu groß."

Neuer wieder der Alte beim FC Bayern? "Für mich Utopie"

Seit Dezember muss der FC Bayern ohne seinen Rückhalt auskommen. Neuer hatte im Dezember - kurz nach der Flop-WM in Katar - beim Skitourengehen einen Unterschenkelbruch erlitten. Und die Reha verläuft auch acht Monate später weiter schleppend.

"Selbst wenn er zurückkehrt, weiß keiner, in welcher Form. Sein Ski-Ausflug hat den Verein eine Unmenge an Geld gekostet, möglicherweise auch sportlichen Erfolg. Es ist bitter, dass es möglicherweise so endet", sagte Hamann.

Nach Meinung des ehemaligen Mittelfeldspielers müsse der FC Bayern "jetzt einen gestandenen Torwart holen", der Neuer dauerhaft ersetzen kann: "Eine Nummer eins, die dem Klub drei bis vier Jahre Sicherheit gibt."

Kandidaten sind in der Gerüchteküche ausreichend vorhanden, der angebliche Wunschkeeper Kepa Arrizabalaga wechselt aber wohl vom FC Chelsea zu Real Madrid.

Dass Neuer noch einmal zurückkommt, mag Hamann nicht mehr so recht glauben: "Ich bezweifle es. Neuer hatte schon vor der WM und beim Turnier einige durchwachsene Spiele. Dass er jetzt, nach dieser Verletzung, besser zurückkehrt, das ist für mich Utopie."