14.08.2023 13:16 Uhr

Effenberg kritisiert Tuchel für Sechser-Forderung

Stefan Effenberg, Ex-Profi vom FC Bayern, kritisierte Thomas Tuchel
Stefan Effenberg, Ex-Profi vom FC Bayern, kritisierte Thomas Tuchel

Trotz des Überangebots im Mittelfeld fordert Trainer Thomas Tuchel einen neuen Sechser für den FC Bayern. Der frühere Münchner Spielmacher Stefan Effenberg hat dafür kein Verständnis.

Mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Konrad Laimer und Ryan Gravenberch hat der FC Bayern mehrere Optionen für die Schaltzentrale im Kader. Dennoch wünscht sich Tuchel eine sogenannte "Holding-Six", einen klassischen Mittelfeld-Abräumer vor der Viererkette. Laut Effenberg eine unnötige Forderung.

"Ich verstehe das Problem nicht. Wenn ich einen Kimmich habe, einen Laimer und Goretzka, dann wird doch einer die Holding Six spielen können", schrieb der 55-Jährige in seiner "Sport1"-Kolumne und ergänzte: "Dass Kimmich die nötige Spielintelligenz dafür mitbringt, steht außer Frage. Das trifft auch auf Laimer zu. Man hat also die Spieler, um die Lücke zu füllen, die Tuchel einfordert."

Man dürfe nicht vergessen, dass der FC Bayern mit Kimmich und Goretzka die Champions League gewonnen hat. "Zudem ist es noch nicht so lange her, dass wir Kimmich und Goretzka auf der Doppelsechs gefeiert haben", betonte Effenberg.

Der dreifache deutsche Meister sehe daher keinen Bedarf, "60, 80 oder 100 Millionen für eine Holding Six auszugeben".

Zudem tue sich Tuchel keinen Gefallen mit seinen öffentlichen Äußerungen zu Transferwünschen. Gerade am Anfang der Saison brauche man Ruhe. "Und da ist nun das Gegenteil der Fall", bemängelte Effenberg: "Daher sollten die Münchner schnellstmöglich wieder für Ruhe im Umfeld der Säbener Straße sorgen - schon allein, um das Titel-Dutzend voll machen zu können."

Stefan Effenberg sorgt sich um den FC Bayern

An Tuchel hatte Effenberg zuvor schon heftige Kritik geübt. "Es ging um einen Titel. Wie Bayern sich da präsentiert hat, war katastrophal", sagte der Ex-Nationalspieler im "Doppelpass": "Der Trainer sollte sehr wohl wissen, woran es liegt und wo die Probleme liegen." Die Leistung sei "enttäuschend und macht auch Angst", bemängelte der ehemalige Kapitän des FC Bayern.

Auf die 0:3-Klatsche im Supercup gegen RB Leipzig hatte Tuchel mit Ratlosigkeit reagiert. "Ich kann es im Moment nicht erklären, weil wir auf einem komplett anderen Weg waren. Wir geben die einfachsten Tore weg. Die Diskrepanz zwischen Stimmung, Form und dem, was wir auf den Platz bekommen, ist riesengroß. Es ist für mich unerklärlich", sagte er bei "Sky".