18.08.2023 11:50 Uhr

Hamann knallhart: Tuchel "hat es mehrfach übertrieben"

Didi Hamann sieht ein
Didi Hamann sieht ein "Macht-Vakuum" beim FC Bayern

Nach dem verlorenen Supercup gegen RB Leipzig brachte Thomas Tuchel seine Ratlosigkeit deutlich zum Ausdruck. Die Worte des Trainers des FC Bayern sorgten bei vielen Experten für mächtig Verwirrung. Nun hat auch Ex-Profi Didi Hamann erneut heftige Kritik an den Aussagen des 49-Jährigen geäußert.

"Ich kann es im Moment nicht erklären, weil wir auf einem komplett anderen Weg waren. Wir geben die einfachsten Tore weg. Die Diskrepanz zwischen Stimmung, Form und dem, was wir auf den Platz bekommen, ist riesengroß. Es ist für mich unerklärlich", sagte Thomas Tuchel nach der Klatsche gegen die Sachsen am "Sky"-Mikrofon. Worte, die bei vielen Experten auf Verwunderung stießen.

Auch Didi Hamann ist von dem Vorgehen des Bayern-Trainers überrascht. "Ich liebe offene Worte, aber für meinen Geschmack hat er es mehrfach übertrieben", kritisierte der ehemalige Nationalspieler Tuchel in der der "Leipziger Volkszeitung" vor dem Ligaauftakt am Freitagabend gegen Werder Bremen (20:30 Uhr).

Doch an den Unruhen rund um den FC Bayern sei nicht nur Tuchel schuld, so Hamann weiter. "Welche sportliche Leitung sagt ihm, dass er nicht immer öffentlich eins zu eins erzählen soll, was er gerade denkt? Uli Hoeneß und Kalle Rummenigge sind nicht im Tagesgeschäft vor Ort, Christoph Freund fängt erst im September an. Dieses Macht-Vakuum ist absolut schädlich für die Bayern", so der "Sky"-Experte weiter.

Hamann befürchtet heikle Situation beim FC Bayern

Auch in der Dauerdebatte um die Verpflichtung eines defensiv denkenden Sechsers macht Tuchel nach Hamanns Ansicht keine gute Figur.

"Es ist auch keine gute Idee, einem hochverdienten Spieler wie Joshua Kimmich die Eignung für die Sechser-Position abzusprechen. Kimmich spielt in der Nationalmannschaft und bei den Bayern seit Jahren auf dieser Position, kann und muss sie, da bin ich bei Tuchel, defensiver interpretieren. Aber als Trainer muss ich meinen Kapitän stärken, darf ihn nicht schwächen", befand der 49-Jährige.

Tuchel soll Medienberichten zufolge zuletzt das persönliche Gespräch mit Kimmich gesucht haben. Der Mittelfeldspieler hatte immer wieder deutlich gemacht, dass er sich selbst als Idealbesetzung auf der Sechser-Position sieht.

Tuchel hingegen wünscht sich an dieser Stelle noch einen Neuzugang. "Was denken Kimmichs Kollegen wohl gerade? Der Jo spielt nur auf der Sechs, weil wir gerade keinen Anderen haben? Die Situation ist heikel", so Hamann.