Der Genesungsprozess von Manuel Neuer läuft endlich nach Plan - das zumindest ist von Seiten des FC Bayern zu hören. Ein Mediziner tritt nun allerdings auf die Euphoriebremse. Seiner Einschätzung nach könnte es noch sehr lange dauern, bis der Torhüter wieder ganz der alte sein wird. 

Einen Großteil seiner Reha hat Manuel Neuer mittlerweile hinter sich gebracht. Aktuell befindet sich der Torhüter in der so genannten "Return to Play"-Phase, wie Florian Leins, Ausbilder von Reha-Trainern am Internationalen Fußball Institut in Ismaning, gegenüber der "AZ" erklärte. 

"Das ist der Schritt, wo man das Licht am Ende des Tunnels sehen kann", schilderte der Medizinier, der das Training in der aktuellen Phase wie folgt beschreibt: "Hier wird wieder fußballspezifisch gearbeitet, also dass man viele Bälle hält, dass man Torwarttraining im einfachsten Sinne macht und geschaut wird, was ist möglich und dann das Ganze steigert."

FC Bayern wartet auf Neuer-Rückkehr ins Mannschaftstraining

Der nächste Schritt in dem monatelangen Prozess ist die Rückkehr in das Mannschaftstraining. So weit ist Neuer Stand heute noch nicht. Glaubt man den Aussagen der Bayern-Verantwortlichen, steht er jedoch kurz bevor. Laut Leins wäre eine Rückkehr in das Teamtraining aber noch lange nicht mit einer vollständigen Genesung gleichzusetzen. 

"Es ist ganz wichtig, dass man sich bewusst ist, dass man noch im Rehaprozess ist", sagte der Experte: "Oft ist so das Gefühl, der Spieler ist wieder voll im Mannschaftstraining und es passt alles." Dem ist aber, zumindest aus medizinischer Sicht, nicht so. 

Wird Manuel Neuer erst 2024 wieder topfit?

Das Problem: Bis Neuer wirklich wieder voll einsatzbereit ist, kann noch viel Zeit vergehen. Das fortgeschrittene Alter spielt dem 37-Jährigen dabei nicht in die Karten, wie Leins erklärte.

Es könne "auch mal ein halbes Jahr dauern", bis Neuer zurück zu seiner alten Form findet, malte er ein düsteres Szenario, das weder Neuer noch dem FC Bayern gefallen dürfte. Denn das würde bedeuten, dass der "alte Neuer" erst Anfang 2024 wieder auf dem Platz stehen wird. 

Wichtig ist laut Leins, dass die Nummer eins bis dahin verletzungsfrei bleibt, keinen neuen Rückschlag erleidet. Das würde den ganzen Plan erneut über den Haufen werfen. Sollte alles reibungslos und wie erhofft verlaufen, ist sich der Mediziner allerdings sicher, dass der Nationaltorhüter noch viele Jahre im Tor des FC Bayern stehen kann.