Mit einem Tor und einer Vorlage glänzte Rekord-Neuzugang Harry Kane bei seinem Bundesliga-Debüt für den FC Bayern. Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann sieht die Verpflichtung des Engländers dennoch weiterhin kritisch.

Mehr als 100 Millionen Euro hat der FC Bayern an Tottenham Hotspur überwiesen, um Harry Kane aus Nordlondon loszueisen. Nie zuvor nahm ein deutscher Verein für einen einzigen Spieler so viel Geld in die Hand.

Obwohl der Goalgetter beim Münchner 4:0 gegen Werder Bremen bereits nachweisen konnte, eine echte Verstärkung zu sein, bleiben bei Dietmar Hamann Zweifel.

"Es ist für die Bayern und die Liga gut", erklärte der frühere Profi in der österreichischen "Sky"-Sendung "Talk & Tore" zwar, schränkte jedoch ein: "Ich hätte es nicht gemacht, für einen 30-Jährigen das Geld zu bezahlen. Mit einem Vierjahresvertrag verdient er auch nicht schlecht. Das ist ein Riesenpaket, das die Bayern da geschnürt haben."

Er selbst habe "so einen Hype wie bei Harry Kane in München noch nicht gesehen", verriet Hamann: "Stündlich gab es Wasserstandsmeldungen, wie es beim Transfer ausschaut."

Hamann: FC Bayern zahlte "20 oder 30 Millionen mehr" als geplant

Drei FCB-Offerten waren von Tottenham-Boss Daniel Levy abgelehnt worden, ehe es Mitte des Monats schließlich doch noch zu einer Einigung kam.

"Die Bayern haben sich weit aus dem Fenster gelehnt, haben gesagt, dass sie ihn unbedingt wollen. Dann mussten sie das auch durchziehen und haben am Ende wahrscheinlich 20 oder 30 Millionen mehr bezahlt, als sie bezahlen wollten", gab Hamann zu bedenken.

Kane soll nun die Lücke füllen, die Torjäger Robert Lewandowski nach seinem Wechsel zum FC Barcelona vor einem Jahr hinterlassen hatte.

Hamann dazu: "Er wird Tore machen, dafür ist er einfach zu gut und er spielt ja auch in einer guten Mannschaft. Ob er genug Tore schießt, damit sie ihre Ziele erreichen, lass ich mal dahingestellt."