24.08.2023 10:18 Uhr

Stanisic-Wechsel sorgt für Ärger beim FC Bayern

Uli Hoeneß (M.) und Jan-Christian Dreesen (r.) zählen beim FC Bayern zu den Mitgliedern des Transfer-Gremiums
Uli Hoeneß (M.) und Jan-Christian Dreesen (r.) zählen beim FC Bayern zu den Mitgliedern des Transfer-Gremiums

Der FC Bayern hat in diesem Sommer seinen Kader mächtig umgebaut. Doch nicht immer sind die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters offenbar einer Meinung.

In der Frage, ob Eigengewächs Josip Stanisic auf Leihbasis zu Bayer Leverkusen wechseln soll, gab es nach Angaben der Münchner "tz" unterschiedliche Meinungen innerhalb des Transfer-Ausschusses des FC Bayern. 

Die Transfer-Taskforce wurde nach den Entlassungen von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic ins Leben gerufen. Neben dem neuen Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und Klubpräsident Herbert Hainer zählen die Aufsichtsratsmitglieder Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, der Technische Direktor Marco Neppe, Finanzvorstand Michael Diederich und Cheftrainer Thomas Tuchel zu den Mitgliedern des siebenköpfigen Gremiums. Wer genau gegen einen Stanisic-Abgang war, lässt die Zeitung offen.

Stanisics Wechsel zum Bundesliga-Konkurrenten wurde von Dreesen mit der Aussicht auf Spielpraxis begründet: "Um sich auf höchstem Niveau weiterzuentwickeln, braucht er kontinuierliche Einsätze." Der Kahn-Nachfolger betonte in der Mitteilung zudem, dass die Münchner Verantwortlichen die Entscheidung "gemeinsam" getroffen hätten.

Doch nun steht der FC Bayern womöglich vor einem Problem: Bei einem Abgang des seit Monaten wechselwilligen Benjamin Pavard stünde neben der neuen Stammkraft Noussair Mazraoui allein Bouna Sarr als Ersatz zur Verfügung. Der Senegalese, den Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic im Sommer 2020 überraschend mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet wurde, kam in der vergangenen Saison wettbewerbsübergreifend auf gerade einmal zwei Einsatzminuten.

Abschied vom FC Bayern: Stanisic selbst "ein bisschen verwundert"

Sollte Pavard bis zum Ende der Wechselfrist am 1. September also tatsächlich zu Inter Mailand wechseln, mit den Italienern soll er sich bereits über einen Transfer einig sein, braucht der FC Bayern einen Ersatz. Am besten vom Typ Josip Stanisic, so wohl auch die Meinung einiger Taskforce-Mitglieder.

Stanisic war ebenfalls "ein bisschen verwundert", wie der 23 Jahre alte Defensiv-Allrounder bei seiner Vorstellung in Leverkusen bekannte: "Aber die Vereine waren sich einig und für mich ist es die beste Entscheidung." 

In München habe er um seine Position gewusst, nachdem sich Noussair Mazraoui in der Vorbereitung als Stammspieler auf Stanisics Lieblings-Position rechts hinten durchgesetzt hatte und der wechselwillige Benjamin Pavard noch nicht verkauft wurde. "Es war auch ein Hin und Her. Ich wusste nie: Bleibt Benji, geht Benji, und was ist mit mir?", sagte der kroatische Nationalspieler: "Ich hing etwas in der Luft." 

Sollte Pavard indes doch in München bleiben, droht interner Ärger. Der Franzose ging laut "Sport Bild" in diesem Sommer von einer Freigabe aus. Dass er seinen bis 2024 gültigen Vertrag nicht verlängern will, hatte er schon vor Monaten entschieden.