25.08.2023 20:14 Uhr

Tuchel schlägt wegen Saudi-Offensive Alarm

Thomas Tuchel und der FC Bayern konkurrieren auf dem Transfermarkt mit Saudi-Klubs
Thomas Tuchel und der FC Bayern konkurrieren auf dem Transfermarkt mit Saudi-Klubs

In diesem Sommer musste sich der FC Bayern neuer Konkurrenz auf dem Transfermarkt erwehren. Bislang waren die Spitzenklubs aus England, Spanien, Italien und Frankreich stets die gefährlichsten Mitbewerber, mittlerweile mischen allerdings auch schwerreiche Teams aus der Saudi Pro League bei Top-Spielern mit. Der Münchner Trainer Thomas Tuchel schlägt deshalb Alarm.

Star-Auflauf in der Wüste: Nachdem Cristiano Ronaldo im Winter den Anfang gemacht hatte, folgten Weltklasse-Akteure wie Neymar, Karim Benzema und Sadio Mané unlängst dem Vorbild des Portugiesen und wechselten ins Königreich Saudi-Arabien, das Unsummen an Gehältern bezahlt, wegen der Menschenrechtssituation jedoch massiv in der Kritik steht.

Thomas Tuchel, der mit dem FC Bayern in ähnlichen Transfer-Gewässern fischt wie viele Saudi-Klubs, bezog am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz ausführlich Stellung zur Nahost-Offensive.

"Ich bin immer dafür, nicht moralisch zu werden. Wenn erstmal die Angebote auf dem Tisch liegen, würden vielleicht auch die Leute schwach werden, die jetzt den Zeigefinger heben. Es ist, was es ist. Der Markt ist jetzt eröffnet", erklärte der 49-Jährige zunächst.

FC Bayern: Tuchel sieht "Gefahr für die Bundesliga"

Tuchel wies zugleich auch auf die verschiedenen Risiken hin, die die schier unbegrenzten finanziellen Möglichkeiten der Scheich-Liga mit sich bringen.

"Mit Sicherheit ist das eine Gefahr für die Bundesliga. Die Bundesliga ist nicht gerade im Vorteil gegenüber Vereinen in der Premier League. Der Nachteil wird bestimmt nicht kleiner", warnte der Coach des FC Bayern.

Um sich international auch künftig noch behaupten zu können, müsse man "lösungsorientiert arbeiten und Nischen suchen", hob Tuchel hervor.

Für den Verkauf von Sturm-Enttäuschung Sadio Mané an Al-Nassr hatte der deutsche Rekordmeister Anfang August 30 Millionen Euro kassiert - ein gutes Geschäft für die Bayern.