30.08.2023 15:12 Uhr

Herthas Skandal-Torwart nach Prügel-Nacht angeklagt

Marius Gersbeck von Hertha BSC wird angeklagt
Marius Gersbeck von Hertha BSC wird angeklagt

Trotz des ersten Saisonsiegs herrscht bei Hertha BSC abseits des Platzes weiter Unruhe. Gegen Keeper Marius Gersbeck, der im Trainingslager einen Mann schwer verletzt haben soll, ist nun Anklage erhoben worden.

Bei Hertha BSC kehrt trotz des 5:0-Erfolges am Wochenende in der 2. Bundesliga gegen Greuther Fürth keine Ruhe ein.

Der Grund: Marius Gersbeck, der erst Anfang Juli vom Karlsruher SC zurück zu seinem Jugend- und Ausbildungsklub gewechselt war, muss sich wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht verantworten.

In einer Pressemitteilung, die "Bild" zitiert, heißt es: "Bei der Staatsanwaltschaft Salzburg war gegen einen Fußballspieler des deutschen Vereins Hertha BSC ein Ermittlungsverfahren anhängig. Nunmehr wurde Strafantrag wegen schwerer Körperverletzung nach § 84 Abs. 4 des österreichischen Strafgesetzbuches (StGB) beim Landesgericht Salzburg eingebracht."

Hintergrund: Gersbeck wird vorgeworfen, im Sommer-Trainingslager der Berliner einen 22-jährigen Österreicher ins Gesicht geschlagen und gegen den Körper getreten zu haben. Zuvor hatte der Keeper unerlaubt das Team-Hotel des Bundesliga-Absteigers verlassen.

Die Verletzungen, die Gersbeck dem Opfer zufügte, waren dem Bericht nach so schwer, dass dieses wegen einer Gehirnerschütterung und mehrerer Brüche im Gesicht im Krankenhaus behandelt werden musste und mehrere Wochen arbeitsunfähig war.

Hertha BSC: Zahlte Marius Gersbeck bereits Schmerzensgeld?

Wie Hertha BSC auf die Anklage gegen den eigenen Spieler reagiert, ist bislang offen. Klub-Präsident Kay Bernstein hatte Gersbeck bis zuletzt in Schutz genommen. 

"Das beschäftigt alle, weil wir auch da der Verantwortung gerecht werden wollen, sachlich und vernünftig zu entscheiden", sagte Bernstein gegenüber "Sky" und fügte an: "Er hat die Erwartungen übererfüllt, was Kabine, Training und sportliche Leistung angeht."

Außerdem ergänzte der 42-Jährige: "Es wird keinen Gewinner in diesem ganzen Vorfall geben. Wir warten die Ermittlungen in Salzburg ab, und dann wird es eine Entscheidung geben."

Gut möglich, dass sich Hertha BSC und auch Gersbeck weiter in Geduld üben müssen. Der Prozess ist erst in einem Monat, am 28. September 2023, angesetzt.

Abseits der offiziellen strafrechtlichen Klage soll sich Gersbeck laut "Bild" mit dem Opfer bereits über eine Schmerzensgeldzahlung verständigt haben, womit die zivilrechtlichen Ansprüche des 22-jährigen Österreichers abgegolten wären.