03.09.2023 12:37 Uhr

Medien: Nächtliche Krisensitzung beim BVB

BVB: Watzke und Co. saßen bis tief in die Nacht zusammen
BVB: Watzke und Co. saßen bis tief in die Nacht zusammen

Bei Borussia Dortmund hängt nach dem verpatzten Saisonstart der Haussegen schief. Noch in der Nacht nach dem enttäuschenden Remis gegen den 1. FC Heidenheim (2:2 nach 2:0-Führung) soll es eine Krisensitzung beim BVB gegeben haben, die es in sich hatte.

Fünf Punkte aus drei Spielen sind zu wenig für die Ansprüche von Vizemeister Borussia Dortmund, vor allem, da es zum Auftakt der Bundesliga gegen Gegner ging, die nicht im Top-Bereich der Tabelle zu erwarten sind: Auf einen glücklichen Sieg gegen den 1. FC Köln (1:0) folgten zwei Remis gegen die beiden Abstiegskandidaten VfL Bochum (1:1) und 1. FC Heidenheim (2:2). Kein Wunder also, dass in der Chefetage des BVB bereits die Alarmglocken schrillen.

Obwohl nun erst einmal die Länderspielpause vor der Tür steht und damit eigentlich ein wenig Zeit ist, sich durchzuschütteln und wieder auf die Beine zu kommen, wurde in Dortmund noch unmittelbar nach dem endgültigen Fehlstart gegen Heidenheim eine Krisensitzung anberaumt, wie "Bild" erfahren hat.

Diese wurde nach der Partie gegen den Aufsteiger im Stadion abgehalten. Mit dabei: Klub-Boss Hans-Joachim Watzke, Trainer Edin Terzic und Sportchef Sebastian Kehl. In den VIP-Räumlichkeiten soll das Trio intensiv nach Erklärungen für das schwache Spiel des BVB gesucht haben. Bis nach Mitternacht soll die Unterredung gedauert haben.

Sebastian Kehl appelliert an BVB-Stars

Später nahm Kehl gegenüber dem "SID" Stellung. "Fünf Punkte aus unseren ersten drei Spielen sind für unsere Ambitionen eindeutig zu wenig", sagte der Nachfolger des langjährigen Sportdirektors Michaels Zorc.

"Es gibt sicher Argumente dafür, dass bei uns noch nicht alles perfekt funktionieren kann. Aber wenn ich sehe, wie wir die Partie gegen Heidenheim nach einer souveränen ersten Hälfte leichtfertig aus der Hand geben, wie wir nach der Pause mehrfach in Konter laufen, an Struktur verlieren, das Spiel vogelwild und hektisch werden lassen, dann muss ich sagen: Das geht so nicht. Dieser Auftritt entspricht nicht der Qualität und den Ansprüchen dieser Mannschaft", wurde Kehl deutlich. 

In die Pflicht nahm der 43-Jährige nicht Coach Terzic, dem vor allem in Fankreisen vorgeworfen wird, dass immer noch keine Handschrift im Spiel des BVB zu erkennen ist, sondern die Stars selbst. "Jeder einzelne Spieler muss deutlich mehr Verantwortung für seine eigene Leistung übernehmen! Und dann bin ich mir sicher, dass wir unsere PS durch Training, physische Stabilität und Rhythmus auch wieder auf die Straße bringen werden", gab Kehl die Richtung vor.