Nicht einmal zwei Jahre lang dauerte die Amtszeit von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender beim FC Bayern. Der ehemalige Welttorhüter war die Wunschlösung von Ehrenpräsident Uli Hoeneß, hatte im Sommer 2021 die Nachfolge des langjährigen Klub-Bosses Karl-Heinz Rummenigge angetreten. Das Scheitern Kahns in diesem Jahr sorgte bei Hoeneß für ein grundsätzliches Umdenken, wie dieser jetzt erklärt.

Bis zur Entlassung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender und Hasan Salihamidzic als Sportvorstand bei den Münchnern war Uli Hoeneß selbst ein großer Verfechter davon, ehemalige Fußball-Profis in die mächtigsten und wichtigsten Ämter beim FC Bayern zu hieven.

"Meine Hoffnung war immer, dass ehemalige Bayern-Spieler oder Spieler aus der Bundesliga die Nachfolge von Rummenigge und mir antreten könnten", bestätigte der langjährige Manager und Präsident des deutschen Rekordmeisters im Interview mit "Sport Bild".

Die Hoffnung, dass Ex-Profis den Klub mit ihrem persönlichen Erfahrungsschatz als Fußballer besonders weiterhelfen könnten, zerschlug sich aber letzten Endes.

"Ich habe gedacht, das wäre ein Selbstläufer – doch ist es eben nicht. Diese Aussage kann ich nicht mehr aufrechterhalten", gestand der 71-Jährige.

FC Bayern: Uli Hoeneß lobt Jan-Christian Dreesen

Mittlerweile stehen mit Vereinspräsident Herbert Hainer und Kahns Nachfolger Jan-Christian Dreesen zwei Personen ganz oben an der Spitze des FC Bayern, die eben nicht auf eine aktive Vergangenheit im Profi-Fußball zurückblicken können.

Für Hoeneß ist das mittlerweile kein Problem mehr: "Es kann durchaus sein, dass die zukünftigen Führungskräfte nicht aus dem Leistungssport kommen. Wie jetzt eben Jan-Christian Dreesen, ein ehemaliger Bänker als Vorstandsvorsitzender. Er macht das überragend", lobte Hoeneß, der zudem auch selbst wieder als ordentliches Aufsichtsratsmitglied sowie Mitglied des längst berühmten Sportausschusses des FC Bayern verantwortlich tätig ist.