07.09.2023 07:24 Uhr

Das sind die Gesichter des Horror-Starts beim BVB

Sébastien Haller und Emre Can gehören zu den Sorgenkindern beim BVB
Sébastien Haller und Emre Can gehören zu den Sorgenkindern beim BVB

Borussia Dortmunds Saisonstart ist gründlich misslungen. Zahlreiche Leistungsträger präsentieren sich außer Form. sport.de nennt die fünf größten Sorgenkinder des BVB.

Sébastien Haller

Nach seinem bärenstarken Endspurt in der vergangenen Saison läuft es in der Spielzeit 2023/24 bislang gar nicht beim ivorischen Nationalspieler.

Beim 6:1-Sieg gegen Regionalligist TSV Schott Mainz in der ersten Runde des DFB-Pokals steuerte Haller zwar noch einen Doppelpack bei. In den drei Bundesligapartien gegen den 1. FC Köln (1:0), den VfL Bochum (1:1) sowie den 1. FC Heidenheim (2:2) blieb er aber torlos.

Noch besorgniserregender aus BVB-Sicht: In allen drei Spielen präsentierte sich Haller auch abseits der reinen Torgefahr blass. Gegen Heidenheim verursachte er darüber hinaus den Elfmeter zum Ausgleich.

Nach der Länderspielpause benötigt der 29-Jährige eine deutliche Leistungssteigerung - zumal ihm mit Last-Minute-Neuzugang Niclas Füllkrug nun ein hochkarätiger Konkurrent im Nacken sitzt.

Emre Can

Von seiner neuen Rolle als Kapitän scheint der 29-Jährige noch ein Stück weit überfordert zu sein. Von der Gala-Form des zweiten Saison-Halbjahres 2022/23 ist jedenfalls nichts mehr zu sehen.

Vor allem gegen Köln und Bochum erinnerten Cans Leistungen eher wieder an die enttäuschenden Darbietungen seiner ersten drei Jahre im BVB-Dress.

Nach dem glücklichen Sieg gegen den Effzeh, bei dem Can bereits nach einer knappen Stunde ausgewechselt wurde, übte Trainer Edin Terzic sogar öffentlich indirekte Kritik am erfahrenen Profi. Den "Sechserraum", also Cans Wirkungskreis, habe sein Team "viel zu selten gut besetzt, um daraus den Aufbau fortzusetzen", so der BVB-Coach.

"Ich habe viele Fehler gemacht und bin zu Recht ausgewechselt worden", gab Can selbst bei "Sky" unumwunden zu.

Immerhin: Beim wilden Remis gegen Heidenheim zuletzt gehörte der Kapitän noch zu den besseren Akteuren in einer schwachen BVB-Mannschaft.

Marco Reus

Dass der aus freien Stücken zurückgetretene Ex-Kapitän kein unumstrittener Stammspieler mehr beim BVB ist, dürfte niemanden mehr überraschen. Dass Reus aber aktuell für Terzic anscheinend nicht einmal mehr eine der ersten Einwechsel-Optionen ist, kommt allerdings ziemlich unerwartet.

Nach seiner schwachen Leistung bei seinem Startelf-Einsatz gegen Köln schmorte der 34-Jährige sowohl in Bochum als auch gegen Heidenheim über die gesamte Spielzeit auf der Bank.

Seine Lieblingsposition in der Zentrale füllt Julian Brandt inzwischen besser aus. Für die offensiven Außenbahnen fehlt Reus mittlerweile die Dynamik.

Dem Ur-Dortmunder droht in seiner wohl letzten BVB-Saison dauerhaft eine sportliche Nebenrolle.

Marius Wolf

Im fulminanten Frühjahr gehörte der frühere Frankfurter dank überragender Leistungen noch zu den Senkrechtstartern beim BVB. Der Sprung in die Nationalmannschaft war der (verdiente) Lohn.

Doch auf die Formexplosion folgte beim 28-Jährigen der rasante -abfall. Gegen Köln kam er nur zu einem Kurzeinsatz, gegen Bochum spielte er schwach, gegen Heidenheim noch schwächer.

"Hat der Nationalspieler in der Rückrunde überperformt?", fragten die "Ruhr Nachrichten" provokant und attestierten Wolf ein "heftiges Leistungstief". Inzwischen soll auch seine Vertragsverlängerung beim BVB über 2024 hinaus wackeln.

Youssoufa Moukoko

Das einstige Wunderkind ist längst in der harten Realität des Profi-Fußballs gelandet. Zwar zählte Moukoko in der schwachen Hinserie der Vorsaison zu den besten Dortmundern.

Nach seinem wochenlangen Ausfall wegen eines Syndesmosebandanrisses im Frühjahr kam er aber nicht mehr richtig in Schwung.

Hinter Haller und Füllkrug dürfte Moukoko nun erst einmal ins dritte Glied rücken - keine rosigen Aussichten für den 18-Jährigen, der gegen Köln, Bochum und Heidenheim nur zu kurzen Joker-Einsätzen kam.

Moukokos schwierige Situation beim BVB ist anderen Klubs nicht verborgen geblieben. Im Sommer soll RB Leipzig beim sechsmaligen Nationalspieler angefragt, sich aber (zunächst) eine Absage eingehandelt haben.

Tobias Knoop