06.09.2023 14:29 Uhr

Effenberg kontert Thomas Müller: "Wahrheit ist eine andere"

Stefan Effenberg warnt den FC Bayern
Stefan Effenberg warnt den FC Bayern

Der FC Bayern geht die Hinrunde mit einem bemerkenswert kleinen Kader an. Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg sieht das kritisch - ebenso wie die Nachwuchsarbeit an der Säbener Straße.

"Uli Hoeneß hat es schon vor über zehn Jahren gesagt, und dieser Satz ist heute so aktuell wie damals: Der FC Bayern ist kein Ausbildungsklub. Und das werden die Bayern auch nie werden", begann Effenberg seine neueste "t-online"-Kolumne.

Tatsächlich haben die Talente aus dem eigenen Juniorenbereich zuletzt nur in den seltensten Fällen den Sprung ins Profiteam geschafft. Eine der Ausnahmen war Josip Stanisic, der kürzlich allerdings nach Leverkusen verliehen wurde.

Effenberg betonte: "Deshalb glaube ich den Worten nicht, die Thomas Müller am Samstag nach dem Sieg bei Borussia Mönchengladbach sprach."

Der Routinier hatte davon gesprochen, dass man beim FC Bayern "ein bisschen Durchlässigkeit von unten" wolle. "Die Wahrheit ist eine andere: Ich glaube, junge Spieler sind gewarnt. Sie haben über die Jahre mitbekommen, dass es für Talente beim FC Bayern ganz, ganz schwer wird", entgegnete Effenberg.

Effe: "Knapp bemessener Kader" des FC Bayern "ein Risiko"

Auch zum Münchner Mini-Kader bezog der 55-Jährige Stellung. "Du hast drei Wettbewerbe, du hast hochintensive Wochen bis zur Winterpause mit elf englischen Wochen, dazu noch die Abstellungen in den Länderspielpausen, die bei den Bayern traditionell besonders zahlreich sind. Das ist eine extrem hohe Belastung", mahnte Effenberg.

Zudem bestehe stets die "große Gefahr", dass sich Spieler verletzen. "Da ist ein derart knapp bemessener Kader ein Risiko", verdeutlichte der gebürtige Hamburger. Das derzeitige Aufgebot sei "in der Tat zu dünn."

Exemplarisch sei Konrad Laimers jüngster Einsatz als Rechtsverteidiger in Gladbach. "Auch wenn das diesmal funktioniert hat: Auf lange Sicht kann das einfach nicht gut gehen", prophezeite Effenberg.