08.09.2023 09:16 Uhr

FC Bayern wehrt sich gegen Vorwürfe

Jan-Christian Dreesen ist Vorstandschef des FC Bayern
Jan-Christian Dreesen ist Vorstandschef des FC Bayern

Der FC Bayern ist unlängst eine Partnerschaft mit Ruanda eingegangen und wirbt fortan für die Tourismus-Kampagne des ostafrikanischen Landes. Menschenrechtler kritisieren den Millionendeal und werfen dem deutschen Rekordmeister Sportswashing vor. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen wehrte sich nun erneut.

Erst im Sommer endete die umstrittene Partnerschaft des FC Bayern mit Qatar Airways, nun sind die Klub-Bosse einen Deal mit dem Land Ruanda eingegangen - erneut prasselt Kritik auf den Bundesliga-Primus ein.

Vorwürfe, der deutsche Rekordmeister lasse einmal mehr Sportswashing zu, wies Vorstandschef Jan-Christian Dressen nun jedoch entschieden zurück. 

"Ich sehe das, was wir in Ruanda tun, nicht als Sportswashing", sagte Dreesen am Donnerstag bei der Generalversammlung der European Club Association in Berlin. "Wir haben deutlich gemacht, dass wir den Fußball dort unterstützen wollen, die Entwicklung des Fußballs. Ich kann nicht verstehen, dass Ruanda hier Geld investiert, um sich sozusagen durch Sportswashing ein besseres Image zu verschaffen."

Menschenrechte in Ruanda "werden mit Füßen getreten"

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch etwa hatte die Kooperation mit der Tourismus-Kampagne "Visit Rwanda" scharf kritisiert. "Wer gedacht hatte, dass der FC Bayern den Sponsor aus Menschenrechtsgründen wechselt, der wurde jetzt hart enttäuscht", sagte Deutschland-Direktor Wenzel Michalski der "dpa". Die Partnerschaft sei eine "ganz schlechte Wahl".

Die Menschenrechtslage in Ruanda ist extrem angespannt. Die regierende Rwandan Patriotic Front (RPF) besitzt die vollständige Kontrolle über den politischen Raum. Grundlegende Menschenrechte wie Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit sind stark eingeschränkt. "Das ist ein Staat, in dem Menschenrechte mit Füßen getreten werden", so Michalski.

Das Premium-Sponsoring ist auf fünf Jahre ausgelegt. Bei allen Bundesliga-Spielen soll das Logo "Visit Rwanda" auf den Werbebanden angezeigt werden. Neben einer Trainingsakademie für Jungen und Mädchen, die die Münchner in Ruanda aufbauen wollen, seien auch "verschiedene Aktivitäten zur Förderung des Tourismus" geplant, hatten der FC Bayern mitgeteilt.