09.09.2023 12:45 Uhr

Das sagt Julian Brandt zum BVB-"Theater"

Julian Brandt äußert sich zum schwachen BVB-Saisonstart
Julian Brandt äußert sich zum schwachen BVB-Saisonstart

Mit nur fünf Punkten aus drei Spielen ist Borussia Dortmunds Saisonstart in der Fußball-Bundesliga gründlich misslungen. BVB-Profi Julian Brandt gibt sich selbstkritisch - und hat Verbesserungsvorschläge an sein Team.

"Wenn die grundsätzlich gutmütige Südtribüne, auf der ich die Fans für ihre Unterstützung und ihr feines Gespür sehr zu schätzen weiß, zu Recht so laut pfeift wie nach dem 2:2 gegen Heidenheim, muss allen klar sein: Hier stimmt etwas grundsätzlich nicht! 2:0 zur Pause gegen einen Aufsteiger, da musst du das Spiel gewinnen. Punktum. Das Theater haben wir uns selbst eingebrockt", sagte Brandt im Interview mit den "Ruhr Nachrichten".

Vor dem enttäuschenden Remis gegen Heidenheim hatte der BVB nur 1:1 beim Revier-Rivalen VfL Bochum gespielt. Am ersten Spieltag gelang ein glücklicher 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln.

Brandt zufolge müsse die Dortmunder Mannschaft "wieder die Basics beherzigen", um die Krise hinter sich zu lassen. "Wir müssen mit dem Ball und gegen den Ball als Einheit auftreten. In der Offensive müssen wir die bestmögliche Abschlussposition finden und den Ball dafür auch mal weiterpassen. Da geht es um den Erfolg des Kollektivs", erklärte der Nationalspieler.

Brandt ergänzte: "Wir müssen zeigen, dass wir nicht in zwei Mannschaftsteile zerfallen, einen offensiven und einen defensiven. Leider schlucken wir extrem viele Konter. Da müssen wir uns als Block besser anstellen. Die Offensivspieler müssen besser mitverteidigen, die Abwehrkette muss höher stehen, um das Spielfeld kompakt und klein zu halten. Da müssen wir auch taktisch disziplinierter werden!"

"In einer erfolgreichen Mannschaft wird jeder Einzelne besser gesehen. Und um Erfolg zu haben, müssen wir alle dasselbe Ziel verfolgen. Das müssen wir in die Köpfe kriegen", sagte der 27-Jährige.

BVB spielt nicht "an der PlayStation im Karrieremodus"

Das Titel-Drama der vergangenen Spielzeit darf laut Brandt inzwischen keine Rolle mehr für die BVB-Profis spielen.

"Ich erwarte von mir und meinen Mitspielern, dass dieser Nackenschlag im Mai uns jetzt nicht mehr von unseren Zielen ablenken darf. Jeder kann sich körperlich fitmachen und wird im Klub optimal betreut. Und wenn jemand den Kopf freibekommen muss, kann er da auch Hilfe bekommen."

Bis zur Erlangung der vollen Leistungsstärke brauche es aber auch Zeit, stellte Brandt klar. "Wir zocken nicht an der PlayStation Fifa im Karrieremodus, wo die Stars zusammengewürfelt werden und auf Knopfdruck Traumfußball spielen."

Momentan sei man beim BVB "unzufrieden", gab der Spielmacher zu. "Ich sehe jedoch keine so großen Defizite, dass man alles umkrempeln müsste. Es sind eher Details. Und deswegen habe ich auch ein gutes Bauchgefühl. Der Wind kann sich schnell drehen."