Werder Bremen geht auf der Suche nach weiteren Verstärkungen für die Abwehr ungewöhnliche Wege. Obwohl das Transferfenster bereits geschlossen ist, könnten die Grün-Weißen in Person von Kallum Cesay noch einen Rechtsverteidiger verpflichten, denn der 21-Jährige ist derzeit vereinslos - und weilt sogar schon in Bremen. Klappt es mit einem Engagement?

Kallum Cesay ist vierfacher Nationalspieler von Sierra Leone, kam in den Spielen für sein Heimatland sowohl als defensiver Mittelfeldspieler, im linken Mittelfeld als auch als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Zwei Tore gelangen ihm sogar schon im Nationaldress. Doch seit Anfang Juli 2023 ist Cesay ohne Arbeitgeber. Sein Vertrag bei Tottenham Hotspur lief aus und wurde nicht verlängert. 

Dort hatte der 1,89 Meter große Verteidiger seit der Jugend gespielt und war zuletzt für die U21 des Premier-League-Vertreters tätig. Nun aber hat sich Cesay auf den Weg an die Weser gemacht. In Bremen trainiert er seit Montag mit, soll und will sich beweisen, um eine Chance in der Bundesliga zu bekommen.

"Wir kennen ihn schon länger. Er wurde uns angeboten und die Länderspielpause passt jetzt ganz gut dafür", sagte Lizenzspielleiter Clemens Fritz zum Experiment mit dem in London geborenen 21-Jährigen zu "Bild" und fügte an: "Kallum ist ein junger Spieler, der eine sehr gute Ausbildung bei Tottenham genossen hat. Er ist flexibel einsetzbar, kann mehrere Positionen spielen."

Bei Werder würde Cesay wohl am ehesten auf der rechten Abwehrseite zum Einsatz kommen, denn genau dort drückt der Schuh. In Mitchel Weiser gibt es dort nur einen - auch durch Verletzungen schon zurückgeworfenenen - Routinier. Schnappen die Bremer also gleich zu?

"Der Plan ist erst einmal, dass der Spieler die nächsten Tage bei uns mittrainiert. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht", sagte Fritz und blieb was den Rechtsfuß angeht zurückhaltend: "Eine Entscheidung ist noch nicht abzusehen. Es kann in beide Richtungen gehen."

Als vereinsloser Spieler wäre Cesay kostenlos zu haben, Werder müsste "nur" das Gehalt des Sierra Leoners stemmen.