21.09.2023 14:58 Uhr

Es rumort: Erster Krisengipfel zwischen Bremen und Köln

Ole Werner findet den Druck in Bremen überschaubar
Ole Werner findet den Druck in Bremen überschaubar

Wenn Werder Bremen den 1. FC Köln empfängt, stehen mit Ole Werner und Steffen Baumgart die beiden Trainer im Blickpunkt. Wer schafft nach dem schwachen Start den Befreiungsschlag?

Ole Werner blieb cool und hanseatisch gelassen. Kritik? "Ganz normal." Druck? "Überschaubar." Die aufkommenden Unruhe bei Werder Bremen vor dem Duell der kriselnden Traditionsklubs gegen den 1. FC Köln (Samstag, 18:30 Uhr) lässt der Trainer nicht an sich heran, Rückschläge sind einkalkuliert.

"Wir müssen uns alles beinhart erarbeiten", sagte Werner. Kollege Steffen Baumgart schlägt hingegen schon Alarm.

Werder gegen Köln - es ist nicht nur das Duell der ersten beiden Meister der Bundesliga-Geschichte, sondern vor allem der Enttäuschten nach verpatztem Saisonstart.

Die Hanseaten kassierten schon drei Niederlagen in vier Spielen, zudem schwelt noch das peinliche Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals nach. Köln ist sogar noch sieglos und liegt mit einem Punkt auf Platz 16. Erstmals unter Baumgart belegen die Geißböcke einen der letzten drei Plätze.

"Im Moment muss man deutlich sagen, dass wir im Abstiegskampf sind. Da musst du es einfach und klar halten und bei dir bleiben", wird Baumgart vom "Express" zitiert.

Werder Bremen hofft auf Keita-Comeback

Gelingt nun gegen Werder der Befreiungsschlag? Wenigstens wartet ein Gegner "auf Augenhöhe", sagte Baumgart: "Meine Erwartungen sind anders als das, was wir jetzt gerade haben. Trotzdem ist Bremen ein Gegner, der auch weiß, worum es geht."

In solchen Spielen gehe "es um Kleinigkeiten", sagte der 51-Jährige und ergänzte am Donnerstag: "Wenn wir so weitermachen, werden wir uns belohnen. Entscheidend ist, wie wir mit der Situation umgehen."

Bei Werder geht es vor allem mal wieder um die Art und Weise der Auftritte, um das gemeinsame Verteidigen. "Und es müssen auch mal Zeichen gesetzt werden, dass man sich wehrt", schrieb Ex-Nationalspieler Torsten Frings in seiner Kolumne für das Online-Portal "Deichstube". Nach dem Abgang von Angreifer Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund) seien "die anderen Führungsspieler noch mehr gefordert".

Frings sieht "aktuell" noch kein Trainerproblem an der Weser. "Dass der Trainer nun kritischer gesehen wird, ist normal in diesem Geschäft. Er hat ja seit Jahresbeginn auch nicht so viele Spiele gewonnen", schrieb der Mittelfeldspieler, der 1999 und 2009 mit Werder den DFB-Pokal gewann, und froh ist, dass Werder "nicht wie anderswo ganz schnell einen Trainer feuert".

Doch natürlich müssen "irgendwann auch wieder die Ergebnisse stimmen, damit Werder nicht plötzlich ganz unten steht", schrieb Frings. Erstmals helfen könnte gegen Köln nun Top-Zugang Naby Keita, der Mittelfeldspieler steht nach seiner muskulären Verletzung im Adduktorenbereich vor seinem Debüt.

Es werde "nicht für die Startelf reichen, er ist eine mögliche Option für das laufende Spiel", sagte Werner - natürlich betont unaufgeregt.