27.09.2023 13:42 Uhr

Brandt ordnet Kritik ein und verteidigt Nmecha

Julian Brandt hat mit dem BVB noch einiges vor
Julian Brandt hat mit dem BVB noch einiges vor

Der amtierende Vizemeister Borussia Dortmund hinkt den eigenen Ansprüchen in der Saison 2023/24 vor allem in spielerischer Hinsicht noch hinterher. Nun hat Julian Brandt zur Kritik am BVB Stellung bezogen und verraten, wie die Mannschaft daran arbeitet, besser zu werden. Zudem hat er Neuzugang Felix Nmecha in Schutz genommen, auf den ein ganz besonders kritisches Auge gelegt wird.

Dass Borussia Dortmund nach sechs Spieltagen lediglich auf dem sechsten Tabellenplatz steht, ist das eine. Die fehlende spielerische Leichtigkeit, die den BVB noch in der Schlussphase der zurückliegenden Saison auszeichnete, das andere. Das anspruchsvolle Dortmunder Publikum verlangt mehr als Arbeitssiege und Kampf, das ist auch Julian Brandt aufgefallen. 

"Kämpfen ist ja grundsätzlich keine negative Sache, ich glaube, wir müssen uns noch viele Punkte erkämpfen", sagte Brandt bei "Sky".

Es sei eine "gute Eigenschaft, wenn man den Kampf auf den Platz bringt", so der BVB-Offensivmann weiter, der jedoch zugab: "Aber es auch zu mir durchgedrungen, dass das Spielerische leidet." Er sei sich jedoch sicher, dass der BVB das "wieder in den Griff bekommt".

Kritik am Spielstil auch in der BVB-Kabine ein Thema

Auf die Nachfrage, was er mit "zu ihm durchgedrungen" meine, erläuterte Brandt: "Ich meine damit die öffentliche Wahrnehmung, von Fanseite, von den Medien." Der Mangel an spielerischen Optionen sei "zum Teil zu Recht kritisiert worden", sagte der 27-Jährige und erläuterte, dass er und seine Kollegen einen ganz anderen Anspruch haben. Das Ganze sei "auch schon Thema nach den ersten Spieltagen in der Kabine" gewesen.

Am Ende stehe aber über allem, Spiele zu gewinnen und Punkte zu sammeln. "Dass sich die Fans gerade zu Hause Spiele wie in der Rückrunde wünschen, wo wir sehr hoch gewonnen haben, ist verständlich", sagte Brandt und versprach: "Solche Spiele werden auch wieder kommen. Allerdings wird einem das nicht zugeschmissen, das muss man sich erarbeiten. Und da sind wir - auch rückblickend auf das Spiel gegen Wolfsburg - jetzt wieder auf einem guten Weg, finde ich."

Brandt schickt Kampfansage an BVB-Kritiker

Pfiffe von den eigenen Fans, wie es sie beispielsweise nach dem Remis gegen Heidenheim (2:2) gab, seien "in Ordnung". Ihm und dem Team sei es wichtig, wie die Fans denken. "Wir müssen uns die Unterstützung verdienen, mit Siegen und mit spielerischen Leistungen", so Brandt weiter, der jedoch abermals um Geduld bat.

Gerade neue Spieler, wie Felix Nmecha, der für 30 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg geholt wurde und bislang nicht überzeugen konnte, bräuchten jene Geduld. "Man ist sehr kritisch mit Felix Nmecha. Er kommt mit einem dicken Rucksack, hatte eine hohe Ablöse. Man muss einem Spieler und einem Menschen zugestehen, sich an Dinge zu gewöhnen. Ich finde es nur vernünftig, ihm auch die Zeit zu geben", betonte der BVB-Profi.

Natürlich dürfe man die hohen Ansprüche des Klubs nicht vergessen, aber: "Ich bin davon überzeugt, dass die Jungs am Ende einschlagen werden."

Brandt verteidigt BVB-Neuzugang Nmecha

Gerade bei Nmecha ist das öffentliche Bild laut Brandt noch zu sehr von seinen bisher eher unterdurchschnittlichen Auftritten im BVB-Dress geprägt. 

"Wenn man ihm beim Training zusieht ...", verteidigte Brandt seinen Kollegen. "Man würde den Menschen gern so viele Sachen zeigen, die im Training passieren."

Ohnehin passiere derzeit ganz viel in der Vorbereitung auf die nächsten Wochen. "Wir hatten jetzt ein intensives Training, nicht nur vom Inhalt her, sondern wie die Jungs miteinander umgegangen sind, wie man diskutiert hat, um den Mitspieler besser zu machen. Wenn wir uns da einmal richtig gefestigt haben, dann sind wir schwer zu schlagen", gab Brandt eine Kampfansage heraus.