06.10.2023 12:04 Uhr

Müller pfeift auf "Ikonen"-Status beim FC Bayern

Verlässt Thomas Müller den FC Bayern zum Karriere-Ausklang ?
Verlässt Thomas Müller den FC Bayern zum Karriere-Ausklang ?

Weil Thomas Müller beim FC Bayern zuletzt nicht mehr die nötige Spielzeit bekommen hat, könnte das Urgestein der Münchner sich so langsam auf den Karriere-Ausklang vorbereiten, könnte man annehmen. Doch ein Beobachter sieht Müllers Lage ganz anders. 

Seit mehr als 23 Jahren trägt Thomas Müller das Trikot des FC Bayern, wurde in den letzten zwei Jahrzehnten zwölf Mal Deutscher Meister, gewann zwei Mal die Champions League und zahlreiche andere Titel. Keine Frage: Sobald Müller seine Fußballschuhe an den Haken hängt, dürfte ihm ein ewiger Platz unter den Legenden des Klubs sicher sein.

Doch Kult-TV-Kommentator Marcel Reif glaubt nicht daran, dass Müller dieser Status wichtig ist. Für den 34-Jährigen, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft, gehe es derzeit um etwas ganz anderes: Müller wolle spielen und zwar möglichst viel.

Gegen den FC Kopenhagen kam der Routinier wie so oft in dieser Saison von der Bank, bewies seine Wichtigkeit mit der entscheidenden Vorlage zum 2:1-Siegtreffer durch den ebenfalls eingewechselten Mathys Tel. 

Die starke Bank sei derzeit die Krux für Trainer Thomas Tuchel, aber auch für Spieler wie Müller. "Das Gute ist, man kann Spieler wie ihn bringen, aber solche Spieler wollen auch gern von Beginn an ran, dafür müssten dann wieder andere raus", erläuterte Reif bei "Bild" das Dilemma und fügte an: "Thomas Müller macht das derzeit super."

Reif: Müller macht "keinen Zirkus" beim FC Bayern

Auf Nachfrage nach der offenen Zukunft des 34-Jährigen warnte Reif. "Beim FC Bayern gibt es eigentlich nur Einjahresverträge in dem Alter", in dieser Hinsicht gebe es also nicht viel zu diskutieren. Aber: "Er wird einen Zweijahresvertrag kriegen und danach ein Denkmal und - wären wir in England, würde auch eine Tribüne nach ihm benannt werden", vermutete der TV-Reporter. Doch darum gehe es Müller gar nicht.

"Müller pfeift derzeit auf den Ikonen-Status bei Bayern", betonte Reif. "Der will ihm Moment unbedingt spielen. Wenn er das nicht wollte, wäre die sportliche Komponente sinnlos. Aber erstens will er und zweitens: er kann!", hob der 73-Jährige den FCB-Star heraus, der auch wieder für die DFB-Elf nominiert wurde.

Allerdings bleibe Müller bei den Bayern derzeit nur die Rolle als Ersatz für Jamal Musiala, den Reif als Nachfolger Müllers bezeichnete. "Wenn Musiala überspielt ist, und das kann bei so einem jungen Spieler passieren, dann wird Müller spielen." 

"Was Müller akzeptiert hat und das auch nach draußen vermittelt: ich weiß wie alt ich bin, ich weiß, dass es Musiala gibt, ich weiß, dass der Trainer Probleme [mit der Qual der Wahl, d.Red.] hat und ich werde ihm in jedem Training und in jedem Spiel Druck und weiter Probleme, aber keinen Zirkus machen. Damit gibt es nur Gewinner", so Reif.