08.10.2023 12:03 Uhr

Werder Bremen nach Pleite "mega enttäuscht"

Werder Bremen verlor in letzter Minute
Werder Bremen verlor in letzter Minute

Werder Bremen wird seine Trägheit zu Beginn der Partien nicht los. Trainer Ole Werner hat seine Stammelf noch nicht gefunden.

Ole Werner zog sein schwarzes Basecap tief ins Gesicht und machte aus seinem Frust keinen Hehl. "Es ist mega enttäuschend", sagte der Trainer von Werder Bremen nach dem Last-Minute-K.o. beim 2:3 (1:2) gegen die TSG Hoffenheim: "Es tut mir einfach auch leid für die Jungs."

Statt nach dem hart erarbeiteten, späten Ausgleich von Jens Stage (90.+1) noch einen Punkt und damit gewissen Schwung in die Länderspielpause mitzunehmen, schenkten die Hanseaten mit ihrem Tiefschlaf vor dem "Genickbruch" durch Marius Bülter (90.+2) alles her. "Dann sind wir einfach dumm" sagte Kapitän Marco Friedl spürbar verärgert: "Dass wir dann noch das Tor kriegen, darf uns einfach nicht passieren." Werder muss mit erst sechs Punkten vorerst gen Tabellenkeller blicken.

Das hatte sich der Traditionsklub ganz anders vorgestellt, wie Clemens Fritz offen einräumte. "Es ist ja klar, dass eine Unzufriedenheit da ist. Wir sind auch unzufrieden und verschließen nicht die Augen davor, analysieren klar und arbeiten an den Themen", sagte der Sportliche Leiter: "Wir arbeiten als Gruppe zusammen, und ich bin überzeugt von unserer Mannschaft."

Das Team, das in zwei Wochen in Dortmund ran muss, zeigt sich allerdings noch wenig gefestigt und kann ein wiederkehrendes Problem nicht ablegen. Immer wieder verschlafen die Bremer die erste Hälfte und bringen erst im zweiten Durchgang ihre volle Kampfkraft, ihr volles Spielvermögen auf den Rasen.

"Man muss darin konstanter werden, seine Muster von Beginn an und über die gesamte Spielzeit abzurufen", weiß auch Werner: "Viel mehr als das späte Gegentor ist es ein Thema, anders ins Spiel hineinzukommen."

Gerade im ersten Durchgang wiesen die Hoffenheimer, die mit ihrem vierten Auswärtssieg in Serie einen Klub-Rekord aufstellten und oben dran bleiben, eine deutlich reifere Spielanlage auf. Maximilian Beier (8.) und Grischa Prömel (29.) trafen für die kombinationssicheren Gäste von Coach Pellegrino Matarazzo, für das zwischenzeitliche 1:1 sorgte Romano Schmid (17.).

Zu dem Zeitpunkt war auch Naby Keita noch auf dem Platz, der gegen die TSG nach längerer Wartezeit wegen einer Adduktorenverletzung seine Startelfpremiere für Bremen feierte. Doch es zeigte sich, dass dem 28-Jährigen noch seine frühere Dynamik und die Bindung zum Spiel fehlt. Nach knapp 60 Minuten ging der einstige Star des FC Liverpool dann vom Platz - erneut angeschlagen. Ob der Mittelfeldspieler zur Nationalmannschaft Guineas reist oder bei seinem Klub bleibt, war zunächst nicht klar.