01.11.2023 14:14 Uhr

Darum gibt es kein Sammer-Comeback beim DFB

Matthias Sammer wird vorerst nicht zum DFB zurückkehren
Matthias Sammer wird vorerst nicht zum DFB zurückkehren

Bevor Julian Nagelsmann im September als neuer Bundestrainer beim Deutschen Fußball-Bund präsentiert wurde, brodelte die Gerüchteküche wochenlang auf höchster Stufe. Viele große Namen wurden als Nachfolger vom entlassenen Hansi Flick als neuer deutscher Nationaltrainer gehandelt, ehe es dann der Ex-Coach des FC Bayern wurde. Auch die Personalie Matthias Sammer wurde immer wieder gespielt.

Warum der 56-Jährige selbst gar keine Bestrebungen mehr hat, eine derart verantwortungsvolle Aufgabe weder beim DFB noch bei einem Klub zu übernehmen, erklärte Sammer nun ausführlich in einem "Bild"-Podcast.

"Ich durfte in meiner Karriere alles sein, was der Fußball zu bieten hat: Spieler, Trainer, DFB-Sportdirektor und Sportdirektor beim FC Bayern. Als ich damals aufgrund eines kleinen Gerinnsels – einem kleinen Löchlein an meinem Herzen – aufgehört habe, spürte ich: Es reicht! Ich möchte dem Fußball weiter dienen, aber ich möchte rausgehen aus 24 Stunden, sieben Tage die Woche", so der einstige Nationalspieler, der 1996 mit Deutschland Europameister geworden war.

Derzeit arbeitet Sammer noch als externer Berater für Borussia Dortmund, tritt außerdem als TV-Experte bei "Prime Video" regelmäßig live im Fernsehen auf. Für den DFB war er außerdem bereits von 2006 bis 2012 als Sportmanager tätig, ehe er danach vier Jahre lang Sportvorstand beim FC Bayern war. 

Noch einmal in die erste Reihe beim DFB oder einem großen Verein zurückzukehren, schloss Sammer - Stand jetzt - für sich auch weiterhin aus: "Bis zum heutigen Tage verspüre ich nicht die Bereitschaft und Lust, nochmal eine Rolle im operativen Geschäft auszufüllen."

Sammer fürchtet: Leute beim DFB "haben ein Stück weit Angst vor mir"

Diese fehlende Entschlossenheit und letzte Überzeugung war für Sammer der Grund, warum die Anstellung als Bundestrainer, die er selbst als "wunderbares Amt" titulierte, für ihn selbst zuletzt nie wirklich infrage kam. 

"Ich habe totales Verständnis, wenn jemand sagt: Er soll nicht labern – er soll machen! Aber: Ich habe es gemacht und ich möchte es nun nicht mehr", stellte der gebürtige Dresdner erneut klar.

Immerhin: Eine beratende Tätigkeit beim DFB will der einstige Meistertrainer von Borussia Dortmund nicht kategorisch ausschließen. Wenngleich Sammer weiß, dass seine Person beim deutschen Verband nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen würde: "Mein nächster logischer Schritt könnte sein, mitzuhelfen, das System des deutschen Fußballs zu verbessern, in dem ich meinen Teil dazu beitrage, dass die wichtigsten Positionen mit den besten Leuten besetzt sind. Nur: Unser System ist mittlerweile so schlecht, dass ich glaube, dass sie ein Stück weit Angst vor mir haben."