02.11.2023 13:33 Uhr

Sammer sieht große Gefahr beim FC Bayern

Matthias Sammer moniert Hierarchie-Probleme beim FC Bayern
Matthias Sammer moniert Hierarchie-Probleme beim FC Bayern

Ex-Sportvorstand Matthias Sammer glaubt, dass die unklare Hierarchie für den FC Bayern zum Problem werden kann.

"Ich sehe da Parallelen zu der Zeit, als ich 2012 an der Säbener Straße angefangen habe", schilderte der heutige externe Berater von Borussia Dortmund im "Bild"-Podcast "Phrasenmäher".

Damals seien Franck Ribéry und Arjen Robben die Superstars der Münchner gewesen. "Das muss aber ein Fehler sein, denn Individualisten können niemals eine Mannschaft führen", so Sammer.

Der Europameister von 1996 erklärte: "Die falsche Hierarchie hatte dazu geführt, dass man zweimal Zweiter hinter dem BVB war. Also haben wir Neuer, Lahm und Schweinsteiger gesagt: Ihr führt ab sofort die Mannschaft und wenn Robben und Ribéry im Training nicht mit nach hinten arbeiten – was sie damals nicht wollten – dann muss es knallen!"

Im Zentrum der damaligen Überlegungen stand laut Sammer der Teamgedanke. "Ihr müsst euch gegenseitig unterstützen, das Wort erheben, dann kommen die Teamplayer dazu und natürlich müsst ihr auch Robben und Ribéry mitnehmen – denn ohne sie kannst du das Spiel nicht gewinnen. So wurde der Kern des Guten immer besser, weil jeder seine Rolle kannte", sagte der 56-Jährige.

Beim FC Bayern zeigten die Maßnahmen Wirkung - und wie: 2012/2013 gewann der Klub das erste Mal in seiner Geschichte das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League. Seitdem gab es auch keinen anderen Meister mehr als die Münchner.

"Kein klares Innenleben" beim FC Bayern

Heute sei die Frage nach der Hierarchie beim FC Bayern "schon schwer" zu beantworten, so Sammer. Neuer war lange verletzt, Thomas Müller spielt nicht mehr diese Rolle."

Als "besten Leader" bezeichnete Sammer Abwehrspieler Matthijs de Ligt. Der Niederländer sei zuletzt aber "auch öffentlich infrage gestellt" worden. "Davor Joshua Kimmich, der im Moment aber auch nicht der stärkste ist und ein, zwei Leute an der Seite braucht. Und davor Harry Kane – dann hast du eine Achse."

Diese müsse man aber auch öffentlich benennen, sonst habe das eine "Wirkung, die man auch sieht, erläuterte Sammer: "Die Ergebnisse sind gut, aber irgendwas wirkt noch nicht so stabil - wenn du kein klares Innenleben hast, ist das aber auch schwierig."