06.11.2023 10:20 Uhr

Hitzlsperger über Tuchel: "Spürt Rückhalt gerade nicht"

Thomas Tuchel wirkte nach dem 4:0-Sieg des FC Bayern beim BVB angefressen
Thomas Tuchel wirkte nach dem 4:0-Sieg des FC Bayern beim BVB angefressen

Mit seinem ironisch-giftigen TV-Auftritt nach dem 4:0-Sieg beim BVB sorgte Thomas Tuchel rund um den FC Bayern für neue Schlagzeilen. Ex-Profi Thomas Hitzlsperger zeigt Verständnis für den Trainer.

Am Samstagabend ging der Schlagabtausch zwischen Thomas Tuchel und den beiden "Sky"-Analysten Lothar Matthäus und Dietmar Hamann in die nächste Runde.

Nach dem Erfolg im Klassiker gegen Borussia Dortmund trat der Münchner Übungsleiter in mehreren Interviews bockig und sarkastisch auf, womit er ein enormes Echo auslöste.

"Das hat sich über ein, zwei Wochen hochgeschaukelt", erklärte der frühere Nationalspieler Thomas Hitzlsperger in der "BR"-Sendung "Blickpunkt Sport".

Der 41-Jährige wunderte sich über die verbale Zurückhaltung von Tuchels direkten Vorgesetzten. "Früher hätte sowas ein Hoeneß oder ein Rummenigge abgeräumt. Das ist jetzt nicht passiert. Und das finde ich schon irritierend, dass Tuchel jetzt selbst entscheiden muss: Wehre ich mich jetzt? Oder wo ist die Unterstützung aus dem Verein?", merkte Hitzlsperger an.

Hitzlsperger: Tuchel spürt Vertrauen beim FC Bayern nicht

Hitzlsperger glaubt, dass die Nachwirkungen des unruhigen Transfersommers beim FC Bayern weiter eine Rolle spielen könnten. Gleich mehrere anvisierte Deals waren nicht zustande gekommen.

"Er hätte noch zwei Spieler gebraucht. Jetzt ist die Personaldecke so dünn, dass er dann auch so reagiert und der Verein ihm vorher vielleicht nicht zur Seite gesprungen ist", gab der ehemalige Mittelfeldspieler zu bedenken.

Hitzlsperger ergänzte: "Er spürt vielleicht diesen Rückhalt gerade nicht, den man braucht. Wenn er angegriffen wird, braucht er Leute, die hinter ihm stehen. Wenn er das nicht spürt, muss er sich selber verteidigen."

Er selbst habe "nicht gespürt", dass es, wie zuvor von angeblichen Insidern behauptet, zwischen Mannschaft und Trainer nicht stimmt. "Das sah nach großer Harmonie aus", betonte Hitzlsperger.