16.11.2023 13:25 Uhr

Hoeneß: Rummenigge bewahrte FC Bayern vor dem Ruin

Uli Hoeneß hat beim FC Bayern bewegte Zeiten erlebt
Uli Hoeneß hat beim FC Bayern bewegte Zeiten erlebt

Gemeinsam mit Karl-Heinz Rummenigge machte Uli Hoeneß den FC Bayern zu dem Weltverein, der er heute ist. Nun verriet der Ehrenpräsident: Den Grundstein für den späteren Erfolg legte er einst ausgerechnet mit dem dem Verkauf seines späteren Partners.

"Wir haben damals etwa sieben Millionen Mark Schulden gehabt. Und dann kam der Pellegrini [Ernesto Pellegrini, damaliger Besitzer von Inter Mailand, Anm. d. Red] durch die Tür und hat für Karl-Heinz elf bezahlt. Dadurch haben wir das weltberühmte Festgeldkonto des FC Bayern begründen können", schilderte Hoeneß im Interview mit RTL/ntv und sport.de.

Rummenigge verließ den FC Bayern daraufhin im Sommer 1984, Hoeneß reinvestierte die eingenommenen Millionen derweil clever.

"Wir haben die Schulden getilgt, haben den Lothar Matthäus für 2,4 Millionen aus Gladbach geholt, Roland Wohlfarth für eine Millionen aus Duisburg. Die restlichen zwei, drei Millionen waren der Grundstein für das noch heute bestehende Festgeldkonto", so der 71-Jährige weiter. 

Nach der aktiven Karriere kehrte der Europameister von 1980 nach München zurück und wurde Hoeneß' Partner in der Führungsetage. Für den einstigen Klub-Patriarchen war die Rummenigge-Rückkehr ein Glücksgriff.

FC Bayern mit Karl-Heinz Rummenigge dreimal am Zenit

"Ich kenne kaum einen ehemaligen Spieler, der so eine Achtung hat im Weltfußball. Er war derjenige, der uns international unglaublich gutgetan hat", schwärmte Hoeneß über seinen Weggefährten.

Es folgten zahlreiche Meisterschaften und mit den Champions-League-Siegen 2001, 2013 und 2020 gleich drei Krönungen der Ära Hoeneß/Rummenigge

Für Hoeneß hat insbesondere der zweite Titel in der Königsklasse im deutschen Finale gegen den BVB eine besondere Bedeutung. "Was das Unglaubliche an dieser Saison ist, war die Art und Weise. Es hat nie einen Europapokalsieger gegeben, der so dominant den Titel gewonnen hat", erklärte der langjährige Präsident.

Für solche Momente fehle ihm manchmal etwas die Wertschätzung, beklagte Hoeneß. "Die heutigen Journalisten begreifen gar nicht, was es heißt, die Champions League zu gewinnen. Für viele ist es heute selbstverständlich. Es ist nicht so einfach. Es gibt noch andere große Vereine auf der Welt."