27.11.2023 18:04 Uhr

Watzke: Finale 2023 hätte BVB "zerstören" können

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke fürchtete um seinen Klub
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke fürchtete um seinen Klub

Eine Hand schon an der Schale, verspielte Borussia Dortmund am letzten Spieltag der Saison doch noch die langersehnte Meisterschaft. Wie einschneidend dieses Erlebnis war, betonte nun einmal mehr BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

"Der 27. Mai war eine Zäsur, da müssen wir uns nichts vormachen", erklärte Watzke auf der Aktionärshauptversammlung des Klubs. "Es war der Tag, der größten Enttäuschung meines Lebens", offenbart der Dortmunder Klub-Chef zudem, wie sehr ihn der vergebene Meister-Matchball persönlich getroffen hat.

Beim BVB habe man an diesem Tag feststellen müssen, dass "wir dem Druck in diesem Spiel nicht standgehalten haben. Der Druck war zwar auch enorm, aber wir sind mit ihm nicht klargekommen", sagte Watzke.

In der Nacht nach dem 2:2 gegen den 1. FSV Mainz 05 habe er "nicht geschlafen, da ich wusste, dass so etwas einen Klub zerstören oder zumindest auf Jahre hinaus schaden kann", umriss der 64-Jährige seine dramatischen Befürchtungen. 

Inzwischen habe der BVB das Geschehene "aufgearbeitet und versucht, daraus etwas abzuleiten", so Watzke weiter. Allerdings sei ihm weiterhin nicht ganz klar, was man falsch gemacht habe. Bislang habe man zwar "einigermaßen gut" gegen das Trauma angearbeitet, einfach sei die Situation allerdings weiterhin nicht. Auch, da der Frust bei einigen Spielern tief gesessen hätte.

Mit dem aktuellen Saisonverlauf zeigt sich Watzke wenig überraschend recht zufrieden. Das bisherige Abschneiden sei "ordentlich, früher hätten wir sogar gesagt gut. Ich hätte zwar gerne zwei, drei, vier Punkte mehr, aber die 24 sind nichts wofür wir in Sack und Asche gehen müssen", teilte der BVB-Boss mit.

BVB spielt "heute gegen Staaten"

Zudem stehe man in der Hammergruppe der Champions League gut da. "Das hätte ich nicht erwartet, denn wir spielen heute nicht mehr gegen Fußballklubs, sondern gegen Staaten. Gegen Katar, den Eigentümer von Paris Saint-Germain und Saudi-Arabien, den Eigentümer von Newcastle United."

Als BVB sei es angesichts dieser Konkurrenz "immer das Ziel, sich beim Machbaren nah am Optimum zu bewegen", das gelinge auch 2023/2024, so Watzke.

Zudem müsse man fairerweise auch sagen, "wir haben in den letzten Jahren mit Jude Bellingham und Erling Haaland zwei unserer absoluten Leistungsträger abgeben müssen. Nicht weil wir das wollten, aber wenn Real Madrid und Manchester City kommen, dann wird es halt schwierig. Und das ist dann auch etwas, dass eine Mannschaft erstmal verkraften muss."