30.11.2023 13:38 Uhr

1. FC Köln will im Schneckenrennen nachlegen

Steffen Baumgart trifft mit dem 1. FC Köln auf Darmstadt
Steffen Baumgart trifft mit dem 1. FC Köln auf Darmstadt

Steffen Baumgart erwartet ein Schneckenrennen im Abstiegskampf. Auch der Trainer des 1. FC Köln weiß: Ein Sieg gegen Darmstadt 98 wäre Gold wert.

Beim beliebten Kinderspiel "Tempo, kleine Schnecke" haben alle Teilnehmer identische Chancen. Ein bunter Würfel zeigt an, welche Schnecke auf dem Weg zum großen Ziel ein Feld weiterkriechen darf - es ist ein zähes Rennen mit offenem Ausgang. Ein solches erwartet auch Steffen Baumgart im Kampf um den Klassenerhalt seines 1. FC Köln.

"Es ist ein Abstiegskampf mit sechs, sieben Mannschaften, ein sehr, sehr enges Schneckenrennen, das eines bleiben wird", sagte der Kölner Trainer, der nach zwei für FC-Verhältnisse sehr erfolgreichen Spielzeiten nun eine tiefe Ergebniskrise moderieren muss. Weil der FC nur sechs Punkte aus den ersten zwölf Spielen geholt hat und Tabellenletzter ist, wächst der Druck unweigerlich - am Freitag (20:30 Uhr) beim Aufsteiger Darmstadt 98 zählt es.

1. FC Köln im Keller-Duell gefordert

"Gewinnst du, ziehst du vorbei, verlierst du, ist der Gegner sechs Punkte weg. Wir sollten uns auf Augenhöhe befinden, es wird aber eine sehr schwierige Aufgabe", sagte Baumgart, dessen Mannschaft vor allem offensiv schwächelt. Auf ganze neun Tore, verteilt auf vier Spieler, kommt der FC. Das ist umso schlimmer, weil Köln in bislang jedem Ligaspiel mindestens einen Gegentreffer kassierte. Was also macht bei diesen Zahlen Hoffnung?

"Wir haben schon mehrfach gesagt: Jetzt kommen die Mannschaften auf Augenhöhe", betonte der 51-Jährige und ließ direkt ein Aber folgen: "Das Problem ist, dass das die anderen Mannschaften auch sagen." Bis zum Ende der Rückrunde warten mit Darmstadt, Mainz, Union und Heidenheim vier Gegner aus der unteren Tabellenhälfte, dazu kommt das schwierige Auswärtsspiel beim SC Freiburg.

"Die Spiele sind alle wegweisend. Es gilt, erfolgreich zu sein", so Baumgart. Am besten schon am Freitag in Darmstadt. "In unserer Situationen zählen nur Ergebnisse", sagte Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung beim FC: "Wenn du auf den 18. Platz zurückfällst, musst du Ergebnisse holen. Du musst da unten rauskommen."

"Wir müssen den Kampf Mann gegen Mann annehmen"

Immerhin fünf Punkte aus den vergangenen fünf Spielen hat der FC geholt, gegen die Spitzenteams RB Leipzig (0:6) und Bayern München (0:1) gab es die erwarteten Niederlagen. "Kaum einer von unten gewinnt gegen die oberen Mannschaften, die lassen kaum Federn", sagte Baumgart: "Es kann daher sein, dass im Abstiegskampf in dieser Saison wenige Punkte ausreichen."

Darauf verlassen kann sich der FC keinesfalls, Baumgart will die Identität seines Fußballs wahren und trotzdem variieren. "Die Gegner wissen, wo wir die Flanken hinschlagen. Wir müssen uns etwas Neues einfallen lassen", sagte der Trainer: "Da arbeiten wir dran. Es geht auch darum, den Abschluss zu nehmen. Das hängt auch mit dem Kopf zusammen. Schießt du nicht auf das Tor, kannst du keine Tore machen."

Anders als beim Brettspiel wird in der Bundesliga eben nicht gewürfelt. Erfolge gibt es nur über Emotionen, gewonnene Duelle und harte Arbeit. "Wir müssen den Kampf Mann gegen Mann annehmen", forderte Baumgart.