Hamann: Bayern haben sich "Ergebnisse schöngeredet"

Der FC Bayern ist am 14. Bundesliga-Spieltag mit 1:5 (1:3) bei Eintracht Frankfurt unter die Räder gekommen. TV-Experte Dietmar Hamann zeigte sich nicht allzu überrascht.
Dietmar Hamann gilt schon länger als großer Kritiker des FC Bayern. Nicht lange ist es her, dass er sich mit Münchens Cheftrainer Thomas Tuchel ein Verbalduell über die fehlende spielerische Klasse in dieser Saison geliefert hat.
Nach der deutlichen Klatsche in Frankfurt fühlt sich der ehemalige Münchner in seiner "Sky"-Analyse bestätigt. "Ich habe seit Wochen gesagt, dass sie nicht so dominant waren. Dass es so kommt, war mir auch klar. Man hat sich die Ergebnisse in den letzten Wochen schöngeredet."
"Vielleicht hätte man da mal den Finger in die Wunde legen sollen"
Schon am 11. Bundesliga-Spieltag habe Hamann Anzeichen für die Probleme des FC Bayern gesehen, als die Mannschaft von Thomas Tuchel gegen Aufsteiger Heidenheim zwischenzeitlich einen 2:0-Vorsprung verspielt hatte. Am Ende gewann der Rekordmeister noch mit 4:2.
"Vielleicht hätte man da mal den Finger in die Wunde legen sollen. Die Ergebnisse waren gut in der Liga, man kann ihnen keinen Vorwurf machen, sie haben das erste Spiel heute verloren. Aber: Die Leistungen waren des Öfteren nicht so dominant und die Spielkontrolle war nicht so da, wie man es vom FC Bayern erwartet", so Hamann.
Frankfurt hat FC Bayern "aufgefressen"
Wie auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus glaubt der 50-Jährige, dass womöglich die spielfreie Woche zum Problem wurde. Das Bundesliga-Spiel gegen Union Berlin war wegen des Wintereinbruchs verlegt worden, im DFB-Pokal ist der FC Bayern seit dem Aus gegen Saarbrücken nicht mehr vertreten.
Hamann führte aus: "Jetzt hatte man mal Zeit, neun oder zehn Tage lang zu trainieren. Wichtig ist, das man Rhythmus hat - den hatten sie heute nicht. Die lange Pause kann einen Effekt haben, der dir nicht hilft."
Bei aller Kritik am Auftritt der Gäste müsse man "auch die Frankfurter loben", fügte Hamann an: "Die haben die Bayern heute aufgefressen, sind zehn Kilometer mehr gelaufen."