12.12.2023 07:57 Uhr

Matthäus: "Das passt nicht zusammen" beim BVB

BVB-Trainer Terzic (li.) sollte offensiver spielen lassen, sagt Matthäus
BVB-Trainer Terzic (li.) sollte offensiver spielen lassen, sagt Matthäus

TV-Experte Lothar Matthäus hat den Spielstil von Borussia Dortmund kritisiert und sich verwundert darüber gezeigt, wie Edin Terzic seine Mannen zuletzt aufs Feld schickte. Zudem gab er dem BVB-Coach einen Rat.

"Borussia Dortmund hat mich in der vergangenen Rückrunde mit Offensivfußball begeistert", blickte Lothar Matthäus in seiner Kolumne bei "Sky" auf die letzte Spielzeit zurück, in welcher der BVB sich dank einer furiosen Aufholjagd mit aufsehenerregenden Spielen beinahe noch den Titel geschnappt hatte. Ernüchtert fügte er an: "Aber in dieser Saison lässt Edin Terzic seine Mannschaft eher defensiv spielen, wie zuletzt in Leverkusen und beim Pokal-Aus in Stuttgart."

In ähnlicher Weise hatte zuletzt auch Reporter-Legende Marcel Reif den Trainer der Schwarz-Gelben kritisiert. "Weder in Leverkusen noch gegen den VfB war es eine Mentalitätsgeschichte! Stattdessen wurde ein Ansatz gewählt, dass man sich als Mannschaft hinten reinstellt, sie kommen lässt und dann kontert. Ist das Dortmund?", fragte ein verwunderter Reif in der Sendung "Reif ist live" vor einigen Tagen bei "Bild": "Ist das Dortmunder Fußball, der von Trainer Edin Terzic schon in Leverkusen operiert wurde und dann auch gestern [beim 0:2 im Pokal gegen Stuttgart, Anm. d. Red.] wieder?"

Gegen RB Leipzig (2:3) bot sich am letzten Wochenende dann eher unfreiwillig ein anderes Bild. Denn weil der BVB durch die frühe Rote Karte gegen Mats Hummels lange dezimiert war und durch den Rückstand nichts mehr zu verlieren hatte, konnte die Terzic-Elf freier aufspielen.

Das fiel auch Matthäus auf. "Gegen Leipzig hat man in der zweiten Halbzeit wieder gesehen, dass die Borussia-DNA in der Offensive liegt", sagte der TV-Experte über das Spiel der Dortmunder, denen in ihrer Drangphase sogar beinahe noch der Ausgleich gelungen wäre.

Matthäus: "Das ist die bessere Alternative" zum aktuellen BVB-Spiel

"Mit Tempo auf den Außenpositionen durch Adeyemi und Malen oder junge Spieler wie Bynoe-Gittens. Reus im Zentrum, Julian Brandt kann man auch auf der Doppel-Sechs spielen lassen, dazu ein richtiger Abräumer und dahinter eine Viererkette. Das ist aus meiner Sicht die bessere Alternative zu dem, was Terzic macht", gab Matthäus dem Trainer einen Tipp.

Durch die Verpflichtung von Spielern wie Marcel Sabitzer oder Niclas Füllkrug im Sommer habe man eigentlich ein Zeichen gesetzt, erklärte der 62-Jährige. "Man hat Offensive eingekauft, spielt aber defensiv. Das passt nicht zusammen", so das deutliche Urteil des TV-Experten, das Terzic auch als Handlungsanweisung lesen könnte.