Die anhaltenden Fan-Proteste in den Bundesliga-Stadien bewegen Fußball-Deutschland. Die Unterbrechungen waren auch in der ARD-Talksendung "Hart aber Fair" Thema. Ex-Nationalspieler Markus Babbel äußerte eine Befürchtung, bei der auch der FC Bayern eine Rolle spielte.

Tennisbälle, ferngesteuerte Autos und Flugzeuge: Woche für Woche nimmt der Protest der aktiven Fanszene in deutschen Stadien zu. Das führt zu langen Spielunterbrechungen. Ex-Bayern-Profi Markus Babbel sieht in den längeren Pausen eine große Gefahr.

Babbel befürchtet Einflussnahme

Es sei bei dieser Witterung "brandgefährlich", wenn die Profis "angeschwitzt und voll in Action" seien. "Dann wirst du rausgenommen und musst dich wieder hochfahren. Das ist wahnsinnig schwierig", erklärte der frühere Trainer von Stuttgart, Hoffenheim und Hertha.

Babbel befürchtet, dass nun ein Punkt erreicht sei, "wo die Einflussnahme auf ein Spiel stattfindet".

Als Beispiel hierfür nannte er das 2:3 des FC Bayern am vergangenen Sonntag in Bochum.

"Wenn ich mir anschaue, wie die Bayern gegen den VfL Bochum alles im Griff haben, früh in Führung gehen und Möglichkeiten auf das 2:0 haben, dann behaupte ich einfach mal, dass sie bis zur Halbzeit noch nachgelegt hätten, weil sie klar besser waren als die Bochumer", so der 51-Jährige.

Dann folgte die Unterbrechung, "in der die Trainer die Möglichkeit hatten, mit den Spielern zu sprechen und ein paar Umstellungen zu tätigen." Auf einmal sei es ein "anderes Spiel gewesen", sagte Babbel.  "Die Bayern-Spieler hatten wahnsinnige Mühe, zurück ins Spiel zu finden."

Die Proteste hätten also "absolut" Einfluss auf den Spielverlauf, antwortete Babbel auf eine entsprechende Frage von Moderator Louis Klamroth. 

Kosten die Proteste einen Trainer irgendwann den Job?

Schlussendlich könnte dies sogar drastische Konsequenzen haben. "Jetzt hat Bayern zum dritten Mal verloren und es wird über den Trainer diskutiert."

Tatsächlich kochen die Diskussionen um Thomas Tuchel seit der dritten Pleite in Serie mächtig hoch. Der Cheftrainer der Bayern soll aber vorerst seinen Posten behalten, heißt es.

Schlimmstenfalls, so befürchtet Babbel, könnte ein Coach seinen Job verlieren. "Da muss man jetzt schnell versuchen, eine Lösung zu finden, denn das kann ja von keinem das Ansinnen sein, dass jemand seinen Job verliert."