Ex-Nationaltorhüter Timo Hildebrand glaubt, dass das Tischtuch zwischen Trainer Thomas Tuchel und den Stars des FC Bayern nachhaltig zerschnitten ist.

"Was nach außen dringt, macht keinen guten Eindruck. Ich glaube, Thomas Tuchel hat einen Großteil der Kabine verloren. Die Mannschaft steht einfach nicht mehr hinter ihm und deswegen ist einfach so eine Negativität auch im Spiel. Man hat einfach keinen Flow, es wirkt alles unrund", sagte der 44-Jährige bei "ran.de".

Die Dissonanzen seien "keine Schwachstelle", betonte Hildebrand zwar, "aber es strahlt keine Homogenität zwischen Mannschaft und Trainer aus. Viele Probleme sind hausgemacht".

Der deutsche Rekordmeister musste unter Tuchels Regie zuletzt drei Pflichtspielniederlagen in Folge hinnehmen, gegen Bayer Leverkusen (0:3), Lazio Rom (0:1) sowie den VfL Bochum (2:3). "Das konnte man nicht vermuten, auch wenn die Bayern straucheln und eine schwarze Woche hinter sich haben", erklärte Hildebrand mit Blick auf die alarmierende Situation bei den erfolgsverwöhnten Münchnern.

FC Bayern: Trennung von Nagelsmann "übereilt"?

Der Startpunkt des derzeitigen Niedergangs war Hildebrands Ansicht nach bereits die Entlassung des damaligen Cheftrainers Julian Nagelsmann im Frühjahr des vergangenen Jahres.

"Ich glaube, es war übereilt, es war zu schnell, dass der Trainer geschasst wurde, weil ich bei der Verpflichtung von Julian Nagelsmann wirklich dachte, er ist der perfekte Mann für Bayern München, und der wird über Jahre hinweg diesen Verein prägen", so Hildebrand.

Der heutige Bundestrainer hatte nach einer 1:2-Pleite in Leverkusen überraschend seinen Hut nehmen müssen und war durch Tuchel ersetzt worden.

Ein Aufschwung ist mit dem 50-Jährigen beim FC Bayern aber nicht zu erkennen, im Gegenteil. Aktuell wackelt Tuchel daher auch schon wieder ganz gewaltig, es droht nach nicht einmal zwölf Monaten das nächste Trainer-Beben an der Säbener Straße.