13.04.2024 09:30 Uhr

VfB-Legende vergleicht Hoeneß mit Alonso

Die überragenden Trainer der Bundesliga-Saison 2023/24: Xabi Alonso (hinten) und Sebastian Hoeneß
Die überragenden Trainer der Bundesliga-Saison 2023/24: Xabi Alonso (hinten) und Sebastian Hoeneß

Neben Bayer Leverkusen ist der VfB Stuttgart die überragende Mannschaft der Bundesliga-Saison 2023/24. Mit attraktivem Offensiv-Fußball haben die Schwaben Kurs Richtung Champions League genommen. Klub-Legende Fredi Bobic vergleicht Trainer Sebastian Hoeneß sogar mit Xabi Alonso.

Hoeneß sei es in Stuttgart "auf sehr hohem Niveau gelungen, ein funktionierendes Gebilde zu formen", lobte der frühere VfB-Sportvorstand Bobic im Interview mit dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" den Stuttgarter Coach. 

"Spieler, die vor seiner Amtszeit den Ball eher nach hinten gespielt haben, spielen den Ball plötzlich nach vorne. Unter ganz anderen Voraussetzungen, aber auf ähnliche Weise zeigt das Xabi Alonso in Leverkusen auf sehr, sehr hohem Niveau", sieht Bobic bei Hoeneß gar Parallelen zum Leverkusener Meistermacher.

Der Neffe von Bayern-Patron Uli Hoeneß habe "die Puzzleteile beim VfB ideal zusammengesetzt und jedem Selbstvertrauen gegeben. Das kann er sich groß auf seine Fahne schreiben. Das mutige Auftreten - frisch, fröhlich, frei, selbst gegen Topmannschaften unbekümmert (…) - das begeistert mich, die VfB-Anhänger und sicher viele Fußballfans in Deutschland", so Bobic.

VfB Stuttgart: Machtkampf kommt zur "Unzeit"

Der Europameister von 1996 warnte seinen Ex-Klub zugleich, im Rausch des sportlichen Erfolges keine strukturellen Fehler zu machen. Der Machtkampf innerhalb des VfB zwischen der AG um Sportvorstand Alexander Wehrle (in die der Profifußball ausgegliedert ist) und dem Mutterverein um Präsident Claus Vogt ist zuletzt eskaliert.

Vogt wurde im März in einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats das Misstrauen als Vorsitzender ausgesprochen. Seither steht Tanja Gönner dem Gremium vor. Sie weiß den beim VfB eingestiegenen Investor Porsche hinter sich.

Der Machtkampf beim VfB komme zur "Unzeit", betonte Bobic, sei "aber typisch für einen Traditionsverein". Er forderte die Klubspitze dazu auf, die "Unruhe" schnell zu beenden und den sportlichen Erfolg zu nutzen, um den Klub für die Zukunft aufzustellen.

"Die wirklichen Herausforderungen auf operativer Ebene kommen erst noch. Wenn es mit der Champions League klappt, wovon ich bei dem Vorsprung ausgehe, müssen die Verantwortlichen die Zeit nutzen, um die Weichen für die kommende Saison und darüber hinaus zu stellen", sagte der 52-Jährige. "Der VfB muss aufpassen, weil es kein organisches Wachstum ist, sondern ein raketenartiges. Unter solchen Voraussetzungen passieren oft die größten Fehler."