Ralf Rangnick steht nach Informationen von RTL/ntv und sport.de unmittelbar vor einem Engagement beim FC Bayern. In Kürze könnte die Verpflichtung des Wunschtrainers und Nachfolgers von Thomas Tuchel für 2024/25 über die Bühne gehen. Einer, der zuletzt betonte, er halte Rangnick nicht wirklich geeignet für den Rekordmeister, hat nun Gegenwind von einem Experten bekommen.

Es waren nur ein paar kurze Sätze, die Jens Lehmann unter der Woche bei RTL/ntv und sport.de über Ralf Rangnick und dessen Tauglichkeit als möglicher neuer Trainer des FC Bayern fallen ließ, doch diese hallen weiter nach.

"Er hat nie etwas gewonnen. Wenn einer in den ersten 50, 60 Jahren seines Lebens nie etwas gewonnen hat - wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er danach etwas gewinnt? Er hat immer die Möglichkeit gehabt, irgendwo mal etwas Besonderes zu machen, etwas zu gewinnen. Es gibt viele Trainer, die es ganz gut machen. Aber zwischen 'ganz gut' und 'sehr gut' ist es ein Riesenschritt", sagte Lehmann im Interview (dieses ist auch oben im Artikelbild im Video zu sehen).

Worte, die Kult-Reporter und Fußball-Experte Marcel Reif ganz und gar nicht nachvollziehen kann. Von "Bild" gefragt, ob die von Lehmann monierten fehlenden Titel Rangnicks ein Grund sein könnten, dass der 65-Jährige nicht zu den Münchner passt, lächelte Reif lange, zögerte seine Antwort heraus, wurde dann aber umso deutlicher: "Das meinen Sie ernst? Ok, ich versuche die Frage mal ernst zu nehmen."

Beim FC Schalke 04 habe man nichts gewinnen können, betonte Reif rückblickend auf Rangnicks Stationen.

"In Hoffenheim waren sie ziemlich nah dran, die Bayern mal in einer Saison vorzuführen, dann ging ihnen - völlig normal für einen Aufsteiger - die Luft aus." Die Zeit bei Manchester United sei eher "eine Witznummer hoch vier" gewesen aufgrund der schwierigen Umstände beim Premier-League-Giganten. "Ronaldo und er, das war eine Brandstelle."

Unabhängig davon habe Rangnick bei RB Leipzig gezeigt, dass die Mission, den Klub aus den Niederrungen der 3. Liga bis in den Spitzenfußball zu führen, "nicht ganz schiefgangen ist", so Reif weiter. 

Reif: Wenn Rangnick (früher) beim FC Bayern gewesen wäre ...

"Geben Sie mir die Klubs, wo Rangnick hätte gewinnen müssen", fragte der Kult-Kommentator mit Blick auf Lehmanns Schelte zurück. 

"Wenn er bei Bayern gewesen wäre, bei Manchester City oder bei Real Madrid und aus den Möglichkeiten nichts gemacht hätte, würde ich sagen: das ist schiefgangen. So aber sage ich: Er hat aus dem, was er hatte, das Bestmögliche gemacht. Und das Bestmögliche ist nicht unbedingt, etwas zu gewinnen."