22.05.2024 12:06 Uhr

So kam es zur Aussprache zwischen Hoeneß und Tuchel

Uli Hoeneß und Thomas Tuchel (r.) hatten ein ambivalentes Verhältnis
Uli Hoeneß und Thomas Tuchel (r.) hatten ein ambivalentes Verhältnis

Thomas Tuchel hat den FC Bayern nach weniger als eineinhalb Jahren im Amt als Cheftrainer wieder verlassen. Am Ende der ersten titellosen Saison seit zwölf Jahren steht eine Amtszeit, die neben wenigen sportlichen Glanzmomenten auch von großen Missverständnissen geprägt war.

Allen voran das Verhältnis zwischen Tuchel und Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß sorgte immer wieder für Schlagzeilen. Nachdem der Fußballlehrer direkt nach Amtsantritt noch betont hatte, wie wichtig die Meinung und Ratschläge des Vereinspatrons vom Tegernsee für ihn seien, kühlte das Verhältnis im Zuge der sportlichen Misere in den letzten Monaten immer weiter ab. 

Der öffentliche Disput folgte dann im April, nachdem Uli Hoeneß in äußerst kritischen Worten die Arbeit Tuchels im Umgang mit jungen Talenten bewertet hatte.

"Ich habe sehr wenig Verständnis dafür. Ich finde es absolut haltlos. [...] Ich bin in meiner Trainerehre verletzt", hatte Tuchel am "Sky"-Mikrofon unter anderem nach der öffentlich gewordenen Hoeneß-Kritik geäußert.

Wie die "Sport Bild" nun enthüllte, soll der Zwist zwischen dem Cheftrainer und dem jahrzehntelangen Bayern-Macher erst nach dem Ausscheiden der Münchner in der Champions League bei Real Madrid ausgeräumt worden sein.

Als sich der FC Bayern nach der bitteren 1:2-Niederlage bei den Königlichen zum Bankett zusammengefunden hatte, nutzte Hoeneß die Gelegenheit und sprach sich mit dem 50-Jährigen aus. 

Hoeneß und Rummenigge hatten wohl Zweifel an Tuchel-Plänen

Am selben Abend soll es auch erste Vorstoße der Vereinsverantwortlichen in Richtung Tuchel gegeben haben, ob es nicht doch noch eine Fortsetzung der Zusammenarbeit über diesen Sommer hinaus geben könnte. 

Letztlich konnten sich der FC Bayern und die Tuchel-Seite nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. Der scheidende Bayern-Trainer selbst verkündete in der letzten Woche im Vorfeld des letzten Bundesliga-Spieltags, dass er nach dem Hoffenheim-Spiel (2:4) kein Coach der Münchner mehr sein werde.

Im Aufsichtsrat des deutschen Rekordmeisters sollen es am Ende auch Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge gewesen sein, die ohnehin Zweifel an der geplanten Rolle rückwärts mit Thomas Tuchel angemeldet hatten.