04.06.2017 19:40 Uhr

Legia nach Fotofinish polnischer Meister

Legia Warszawa ist erneut Meister in Polen
Legia Warszawa ist erneut Meister in Polen

Legia Warszawa (Warschau) hat den Titel in der polnischen Ekstraklasa in einem Herzschlagfinale erfolgreich verteidigt. Vor dem letzten Spieltag des Meisterplayoffs hatten noch vier Teams eine intakte Chance auf den Titel und lediglich drei Europacup-Startplätze. Legia reichte letztlich ein torloses Remis gegen Lechia Gdańsk (Danzig), das nun als Vierter leer ausgeht.

Für Legia ist es offiziell der 12. Meistertitel, nachdem jener aus der Saison 1992/1993 wegen Bestechung nachträglich Lech Poznań zugesprochen worden war. Gemäß eigener Rechnung feiert Legia die 13. Meisterschaft.

Der vom früheren Austria und WAC-Trainer Nenad Bjelica betreute Verfolger Lech Poznań (Posen) hielt das doppelte Fernduell um den Titel lange offen. Frühere Tore von Radosław Majewski (11.) und Łukasz Trałka (39.) brachten Poznań beim vierten Titelkandidaten Jagiellonia Białystok in Front und ließen den Klub zwischenzeitlich an Punkten mit Legia gleichziehen.

Als schlechterplatziertes Team des Grunddurchgangs benötigte Lech allerdings weiter Schützenhilfe vom zu diesem Zeitpunkt Dritten Lechia. Spätestens als die Gäste aus Danzig in Warschau durch eine Roten Karte für Ex-Köln-Legionär Sławomir Pesko nach einem brutalen Foul dezimiert waren, war klar, dass es diese nicht geben würde.

Die Kicker aus Poznań verspielten in der Schlussphase ihrerseits noch die Führung. Die Partie war kurzzeitig wegen Bengalfackeln auf dem Spielfeld unterbrochen. Jacek Góralski erzielte den Anschluss für Jagiellonia (77.), Arvydas Novikovas den Ausgleich (88.). Damit hatte der Sieger des Grunddurchgangs Platz zwei erobert und wäre bei einem weiteren Treffer selbst Meister. Die Nerven lagen in Białystok und Warschau naturgemäß blank.

Zittern vor Bildschirm, Liveticker und Co

Legia Warszawa verfolgte den neuerlichen Titelgewinn wegen der Spielverzögerung via Livestream. Es waren wohl die längsten zehn Minuten der Vereinsgeschichte. Statt Tore gab es in Białystok zahlreiche Karten. Lech-Spieler Darko Jevtić sah nach ruppigem Einsteigen Rot, insgesamt fünf weitere Spieler Gelb.

Am Ende reichte es für Jagiellonia vor den punktegleichen Klubs Lech Poznań und Lechia Gdańsk "nur" zum Vizemeistertitel. Letzteren kostet der im Vergleich schwächere Grunddurchgang die Teilnahme am Europacup.

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red