26.04.2024 15:01 Uhr

Schalke-Ikone fordert neue "Killermentalität"

Oliver Reck sieht klare Gründe für den Absturz des FC Schalke 04
Oliver Reck sieht klare Gründe für den Absturz des FC Schalke 04

Für den FC Schalke 04 geht es im Saisonfinale weiterhin nur ums sportliche Überleben. S04-Ikone Oliver Reck leidet mit seinem Ex-Verein. Doch der dramatische Absturz ist seiner Meinung nach nicht grundlos eingetreten.

"Schalke steht im Moment leider da, wo sie hingehören", sagte der 59-Jährige im Interview mit der "WAZ". "Schalke ist mit Thomas Reis in die Saison gegangen. Dann kam irgendwann ein Bruch und der Trainer-Wechsel zu Karel Geraerts. Er kannte - genau wie Schalkes Sportdirektor Marc Wilmots - die 2. Liga nicht."

Die Mischung aus unerfahrenen Entscheidungsträgern und fehlenden Führungspersönlichkeiten in der Mannschaft sieht Reck als Hauptgrund dafür, dass Schalke in dieser Saison erneut in den Abstiegskampf gerutscht ist, statt um den erhofften Wiederaufstieg mitzuspielen.

Aus den Fehlern der Vergangenheit gelte es nun, klare Schlüsse zu ziehen, fordert der Ex-Torwart. "Der zukünftige Weg muss auf Schalke ein anderer sein", plädiert Reck. "Es muss ein kleiner Umbruch stattfinden. Es müssen ganz gezielt Spieler geholt werden, die zu Schalke passen."

Neben den fußballerischen Qualitäten brauche man wieder Stars, die auch charakterlich zum Klub passen. "Siegermentalität, Killermentalität und dieses unbedingte Ankämpfen gegen alle Widerstände. Das muss ein Spieler, der auf Schalke erfolgreich sein will, verkörpern", zählte Reck auf.

Gleichzeitig müsse man die eigene Jugend wieder stärker in den Fokus rücken. "Wenn man den Weg mit jungen Spielern - ich denke da an Keke Topp oder Yusuf Kabadayi - geht und es vernünftig erklärt, dann werden es die Schalker Fans verstehen. Die Knappenschmiede ist nicht umsonst überall bekannt und gefürchtet."

Doch für diesen Weg brauche es Geduld. Gleichzeitig dürfe aus den Königsblauen aber nicht der neue HSV werden. "Ich hoffe, dass Schalke keine sechs Jahre braucht, um wieder nach oben zu kommen", scherzte Reck. Dennoch gelte: "Der Sprung nach oben geht nicht auf Biegen und Brechen."