20.02.2020 12:31 Uhr

Meyer bricht das Schweigen: Schalke-Abgang war "unschön"

Max Meyer hat seinen Abschied beim FC Schalke 04 erklärt
Max Meyer hat seinen Abschied beim FC Schalke 04 erklärt

Max Meyer erntete nach seinem Wechsel im Sommer 2018 vom FC Schalke 04 zu Crystal Palace große Kritik und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Rund anderthalb Jahre später bricht der Mittelfeldspieler das Schweigen und blickt auf die Umstände seines Transfers zurück.

"Ich wollte nur einfach meine Ruhe", erklärte der 24-Jährige gegenüber "Sport1": "Es wurde viel Unsinn geschrieben nach dem unschönen Abschied von Schalke." Meyer hatte ein lukratives Vertragsangebot der Knappen abgelehnt, um ablösefrei wechseln und den nächsten Schritt bei einem vermeintlichen Topklub machen zu können.

Letztlich heuerte er beim englischen Abstiegskandidaten Crystal Palace an. "Ich bereue nichts, denn ich denke nicht, dass ich mich damals falsch verhalten habe. Ich habe zu Beginn der Saison 2017/18 schon gesagt, dass ich nach dem Jahr gerne gehen möchte", führte Meyer aus: "Man wollte mich ja eigentlich schon im Sommer verkaufen, doch ich entschied mich, noch zu bleiben." Am Ende waren die Verhandlungen "für alle sehr aufreibend".

Meyer über Schalke-Abschied: "Nicht so dramatisch"

Hinsichtlich seines Wechsels seien viele Dinge "aufgebauscht" worden, so Meyer rückblickend: "Ich kann jetzt sagen, dass es damals nicht so dramatisch war." Nach wie vor drücke er "dem Verein die Daumen", er "hege keinen Groll gegen S04".

Die Entscheidung für Crystal Palace, die in Deutschland für große Verwunderung sorgte, sei nicht schwer gefallen. "Das ist die typisch deutsche Denke, dass man den Klub für unscheinbar hält." Letztlich sei es anders herum: "Die Bundesliga ist in England kein großes Thema, sondern es zählt nur die Premier League. Wenn ich sage, ich habe mal bei Schalke gespielt, dann wissen viele Leute auch nicht, um welchen Klub es sich handelt."

Zwar träume man immer von einem Wechsel zu den "großen Vereinen wie FC Liverpool oder Manchester United, aber Crystal Palace war die beste Gelegenheit, in diese Liga zu wechseln". Nur so habe er sich weiterentwickeln können: "Seit ich da bin, habe ich rund 50 Spiele in der besten Liga der Welt gemacht, das ist keine Selbstverständlichkeit."

Auf Schalke "war immer Dampf auf dem Kessel"

Bei den Londonern sei "alles etwas ruhiger, bei Schalke war immer Dampf auf dem Kessel, da wurde man als Spieler täglich beobachtet". Auch beim Training der Knappen "waren immer viele Fans und Journalisten" zugegen, "bei Crystal werden wir total abgeschottet". Öffentliche Einheiten gibt es dort nicht.

Letztlich sei dieser Umstand jedoch auch etwas nachteilig, so Meyer: "Das vermisse ich etwas, weil der Austausch mit den Fans für mich immer wichtig war. Auf Schalke wollten die Trainingskiebitze immer Autogramme und Fotos, konnten mir aber auch ein Feedback geben, was mir gefallen hat." Die Umstellung bei seinem neuen Arbeitgeber habe letztlich etwas gedauert, nun sei er "wieder bereit für ein Interview". 

Max Meyer erklärte zudem, dass er "bis zum Sommer auf jeden Fall noch bei Crystal Palace spielen" will: "Ich fühle mich wirklich sehr wohl. Aber ich kann und will nichts ausschließen, natürlich kann die Bundesliga mal wieder ein Thema werden. Der Fokus liegt gerade auf England, die Premier League macht zu viel Spaß. Ich denke jetzt nicht an Abschied."

gkl