23.03.2022 15:07 Uhr

Schönwetterspieler glänzt im Schnee: BVB-Flop dreht auf

Emre Mor scheiterte beim BVB krachend, zeigt er es jetzt seinen Krtikern?
Emre Mor scheiterte beim BVB krachend, zeigt er es jetzt seinen Krtikern?

Viele aus dem deutschen Fußball bekannte Gesichter spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: zwei ehemalige Talente von Borussia Dortmund, denen die ganz große Karriere beim BVB aus unterschiedlichen Gründen verwehrt blieb.

Unter großem medialem Tamtam und begleitet von noch größeren Erwartungen wechselte der damals 19-jährige Emre Mor 2016 für knapp zehn Millionen Euro vom dänischen Erstligisten FC Nordsjaelland in die Reihen von Borussia Dortmund. Statt zum nächsten Transfercoup des BVB avancierte der türkische Nationalspieler allerdings beinahe im Rekordtempo zum Mega-Flop, den man bestenfalls als schlampiges Talent oder Schönwetterspieler erlebte.

Dass der BVB den Offensivakteur nach einer äußerst ernüchternden Spielzeit dennoch für 13 Millionen Euro an Celta Vigo ins spanische Oberhaus veräußern konnte, ist wohl die positivste Erinnerung, die man in Dortmund mit dem Linksfuß verbindet.

Zumal das Ausmaß des finanziellen "Geniestreichs" in den kommenden Spielzeiten untermauert wurde: Weder in Spanien noch bei Leihen zu Galatasaray oder Olympiakos Piräus konnte Mor überzeugen.

Im Sommer 2021 folgte dann der nächste, bis dato kleinste Schritt in der Karriere des mittlerweile 24-Jährigen: Mor heuerte beim Istanbuler Vorstadtklub Fatih Karagümrük an. Der Start verlief auch in seiner neuen sportlichen Heimat wenig verheißungsvoll, nach einigen Monaten als Reservist oder Joker platzte bei Mor allerdings endlich der Knoten.

BVB-Flop gelingt ein Karriere-Novum

Nach einer verletzungsbedingten Auszeit kehrte Mor Anfang 2022 auf den Rasen zurück und erzielte beim 1:3 gegen Gaziantep seinen ersten Treffer in der Süper Lig. Seitdem stand Mor, abgesehen von einer Gelbsperre am 29. Spieltag, immer in der Startelf, bereitete einen weiteren Treffer vor und lieferte schließlich wohl das beste Spiel seines bisherigen Fußballer-Lebens.

Am vergangenen Freitag fertigte der 1,69 Meter kleine Angreifer Kayserispor beim 3:0-Sieg mit einem Hattrick im Alleingang ab. Während sich das Wetter in Deutschland von seiner besten Seite zeigte, gelang Mor das Kunststück übrigens im Schneetreiben. Ein weiterer Hinweis darauf, dass Mor alles daran setzt, das Label des Schönwetterspielers endlich abzustreifen. 

Welch außergewöhnlichen Meilenstein der Dreierpack für Mor darstellt, untermauert ein Blick in die Statistik: In 125 Profi-Einsätzen traf der Flügelspieler noch nie mehr als zweimal in einem Wettbewerb. Den bisherigen Rekord stellten zwei Tore aus 13 Partien im dänischen Oberhaus zu Beginn seiner einst so verheißungsvollen Karriere dar.

Ex-BVB-Talent tönt: "Es gibt wenige Spieler mit meinen Fähigkeiten"

Eine verheißungsvolle Karriere sagte man auch Reda Khadra bei Borussia Dortmund voraus. Die Anzeichen stehen nicht schlecht, dass der deutsche Offensivspieler dieses Urteil bestätigt. 

2020 kehrte Khadra der A-Jugend des BVB den Rücken und folgte dem Ruf des englischen Erstligisten Brighton & Hove Albion, wo der gebürtige Berliner allerdings nur zu einem Kurzeinsatz für die Profis kam.

Um den großen Sprung etwas abzufedern, folgte 2021 eine Leihe ins englische Unterhaus zu den Blackburn Rovers - eine Entscheidung, die sich für alle Seiten auszahlen sollte. Bei den Riversiders avancierte der deutsche Juniorennationalspieler zum Vielspieler, erzielte bereits fünf Treffer und bereitete vier weitere Tore vor.

Eine Ausbeute, mit der der extrem vielseitige Akteur, der im Saisonverlauf schon alle Positionen vor der Viererkette bekleidete, großen Anteil daran hat, dass Blackburn weiterhin auf die Rückkehr in die 1. Liga hoffen darf. Sollte das Unterfangen gelingen, ist allerdings zu vermuten, dass man Khadra eher auf Seiten des Gegners wiedersieht.

Die Konkurrenz bei Brighton & Hove Albion um Leandro Trossard, Neal Maupay und bald Deniz Undav ist zwar enorm, Khadra scheut vor den großen Namen aber keineswegs zurück.

"Das sind starke Spieler, die Brighton sicher weiterhelfen können, aber ich kenne meine Qualitäten und diese habe ich auch unter Beweis gestellt. Ich habe gezeigt, was ich kann. Es gibt wenige Spieler mit meinen Fähigkeiten, deshalb gehe selbstbewusst in jede Situation", erklärte er unlängst gegenüber "transfermarkt.de".

Marc Affeldt