16.07.2022 13:26 Uhr

"Mündliche" Einigung: Kahn rechtfertigt Lewandowski-Wende

Oliver Kahn und der FC Bayern gaben Robert Lewandowski am Ende doch die Freigabe
Oliver Kahn und der FC Bayern gaben Robert Lewandowski am Ende doch die Freigabe

Das Wechsel-Theater um Robert Lewandowski ist offiziell beendet. Der FC Bayern und der FC Barcelona haben sich auf einen Wechsel des Stürmerstars geeinigt. Vorstandsboss Oliver Kahn bestätigte dies am Samstagmittag, machte zugleich aber deutlich, dass das Vertragswerk noch nicht unterschrieben ist.

Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern nach acht gemeinsamen Jahren in Richtung Barcelona - trotz der von Vorstandschef Oliver Kahn vielbeachteten "Basta"-Aussage am Rande der Meisterfeier vor rund zwei Monaten. Kahn bestätigte nun die Einigung mit den Spaniern über einen Transfer des Weltfußballers und rechtfertigte die Kehrtwende des deutschen Rekordmeisters.

"Mit 'Basta' beendet man eine Diskussion. Und genau das wollte ich zum damaligen Zeitpunkt, denn wir hatten vor zwei Monaten weder ein Angebot für Robert noch Alternativen in Aussicht. Seitdem hat sich die Lage grundlegend geändert", entgegnete der 53-Jährige bei "Bild". 

Ausschlaggebend sei letztlich die finanzielle Seite gewesen: "Der FC Barcelona hat am Ende eine Summe geboten, bei der ein Verkauf für uns absolut sinnvoll ist." Zudem habe man in Sadio Mané bereits einen Weltklasse-Stürmer dazugeholt. "Daher haben wir uns nun mit dem FC Barcelona geeinigt."

Medienberichten zufolge erhält der FC Bayern 45 Millionen Euro Ablöse zuzüglich fünf Millionen Euro als Bonuszahlung. In Spanien soll Lewandowski, der sich am Samstagvormittag im Training schon von seinen Teamkameraden verabschiedet hat, einen Vertrag bis 2025 plus Option auf eine weitere Saison erhalten.

Einigung zwischen Bayern und Barcelona "nur mündlich"

Zugleich machte Oliver Kahn deutlich, dass der Deal mit Barcelona noch nicht unterschrieben wurde. Die Einigung erfolgte bisher "nur mündlich, das Vertragswerk steht noch aus".


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Letztlich war es für den FC Bayern "das Beste, Robert die Freigabe zu erteilen", so Kahn. "Wir als FC Bayern können mit dieser Entwicklung sehr gut leben." In den Verhandlungen mit Barcelona habe der Klub "immer aus der Position der Stärke heraus agiert". Alle Entwicklungen waren mit dem Aufsichtsrat und Bayern-Klubboss Herbert Hainer abgestimmt gewesen.

Lewandowski-Erbe? "Wir beobachten den Markt permanent"

Kahn machte deutlich, dass er eben nicht "aus übertriebener Sturheit oder wegen des eigenen Egos dogmatisch" an seinem öffentlich ausgestellten Wechselverbot für Lewandowski habe festhalten wollen. Da sich die "Rahmenbedingungen fundamental verändert haben", wäre dies sonst "eher ein Zeichen von Schwäche".

Ob der FC Bayern nun einen neuen Mittelstürmer verpflichtet, ließ Oliver Kahn noch offen. "Wir beobachten den Markt permanent und wenn sich eine Gelegenheit ergeben sollte, werden wir da sein. Wie die aktuelle Transferperiode zeigt, ist der FC Bayern ein hochattraktiver Klub für die Top-Spieler Europas. Aber unsere Offensive ist herausragend besetzt und unser Trainer Julian Nagelsmann hat ein großes Repertoire, um unser Angriffsspielauf höchstem Niveau zu halten."