Champions League 2009/2010 » Gruppe H » Liveticker: Standard Liège - Arsenal FC 2:3

Fazit:
Oh ist das bitter für Standard Lüttich. Man möge mir die kurze Aufgabe der journalistischen Neutralität gestatten. Aber wer Arsenal London so am Wickel hat, mit zwei Toren in Front liegt und fast 80 Minuten nichts zulässt, der hat es nicht verdient, durch eine solche Fehlentscheidung wie beim 2:2 auf die Verliererstraße zu geraten. Sei es drum: Arsenal musste nach dem schnellen 0:2 zeigen, ob man eine Spitzenmannschaft ist. Dem Ergebnis nach taten die Gunners das auch. Doch Standard hatte die meiste Zeit des Spiels alles im Griff - weil man gut stand und Arsenal nichts einfiel. Das einzige, was Lüttich sich vorwerfen lassen muss, ist, dass man in der zweiten Hälfte fast völlig auf Offensivbemühungen verzichtete. Und somit den Sack auch nicht zu machte. Ansonsten lieferten die Belgier hier für ihre Verhältnisse ein Riesenspiel ab. Am Ende gibt es jedoch nur großen Repekt vom Gegner, die Punkte aber gehen glücklich nach London. Das wars aus Lüttich. Wir kommen gerne wieder! Schönen Abend und schüss.

Da wäre doch beinahe noch die Chance gewesen. Doch De Camargo kommt nicht gut zum Ball, Arsenal kann klären. Das müsste es gewesen sein.

Die letzten Minuten ticken ereignislos runter. Beide Teams einigen sich auf den Endstand, wie es aussieht.

Der spielentscheidende Mann geht runter. Eduardo war zurecht gesperrt worden für seine Schwalbe gegen Celtic. Dann hob die UEFA die Sperre auf - warum auch immer. Und nun verschuldete der Kroate erst das 1:0 und drehte die Partie am Ende noch.

Pures Entsetzen im Sclessin! Da hat Standard das Spiel 78 Minuten im Griff - und dann reichen zwei Abwehrfehler Arsenal, um das hier zu drehen. Unglaublich.

Tooor für Arsenal FC -> Thomas Vermaelen mit einem irregulären Treffer! Der Freistoß kommt rein, wird verlängert auf Song. Der steh ganz allein neben dem Torpfosten, einen Meter locker im Abseits, stocher das Ding in die Mitte und Vermaelen staubt ab. Das Ding darf nicht zählen!

gelbe Karte Standard Liège -> Benjamin Nicaise hindert den Keeper daraufhin am schnellen Abwurf. Klare Gelbe.

Und plötzlich ist Lüttich wieder da. Eckball...

Kaum sag ichs, klärt Gallas in höchster Not! Super Flanke von Nicaise, Mbokani war bereit zum Einnicken.

Der neue Mann prüft gleich mal den gegnerischen Keeper. Doch mit dem Flachschuss aus 23 Metern hat Bolat keine Probleme.

Den folgenden Freistoß von links versenkt Fabregas mal wieder im Toraus. Lass doch mal nen Anderen ran, möchte man da rufen!

Weit. Weiter. Seitenaus. Oh weia.

Ecke für die Insulaner...

lüttich verlegt sich nun mehr und mehr aufs Kontern. wenn das mal nicht zu früh ist, noch haben wir eine halbe Stunde auf der Uhr. Und Arsenal kommt so langsam ins Rollen, wenn auch weiterhin mit vielen Fehlern.

Fabregas windet sich um Dalmat, der trifft ihn am Kehlkopf. Da bleibt mal kurz die Luft weg. Freistoß aus 30 Metern...

Doch Lüttich spielt dennoch zu zehnt. Denn ein Roter wird draußen behandelt, wir können momentan nicht erkennen wer es ist...

Und wieder schüsselt Fabregas den Ball ohne jedes Timing in die Arme von Bolat.

Dusel, Dusel, Dusel für die Gäste! Langer Ball auf links raus. Ind er Mitte ist Mbokani im Abseits, doch Jovanovic außen ist es definitv nicht. Dennoch geht die Fahne hoch, sonst wäre der Serbe alleine auf Mannone zu gegangen...

...und ein herrlicher Pass von Rosicky auf Bendtner. Der ist alleine durch, doch dann fliegt Ricardo Rocha heran und setzt ein perfektes Tackling. Geht ja gut los hier.

Gibts nicht! Genau 13 Sekunden sind gespielt und Mbokani vergibt die Riesenchance zum 3:1!! Aber er wartet zu lange mit dem Abschluss aus 15 Metern und Arsenal kann klären. Ecke.

Halbzeitfazit
Es hätte donnernden Applaus gegeben in Lüttich, wäre da nicht die letzte Minute der ersten Hälfte gewesen. Nach einem traumhaften Beginn der Belgier, in dem der Gastgeber Arsenal London schlicht überrannte, sah es eigentlich nie wirklich nach einem Treffer der Gäste aus. Denn die Mannschaft von Arsene Wenger agierte wahnsinnig nervös und fing sich erst Mitte der ersten Hälfte so halbwegs - ohne allerdings wirklich gefährlich zu werden. Auch, weil Lüttich gut stand. Doch dann traten die Gäste den Beweis an, dass sie doch ein Spitzenteam sind und trafen mit der ersten echten Chance. Nun hat Standard eine Viertelstunde Zeit, sich vom Schock zu erholen. Arsenal dagegen muss alle Uhren auf null stellen und am besten nochmal von vorne beginnen, um diese erste Hälfte vergessen zu machen. Bis gleich.

Tooor für Arsenal FC -> Nicklas Bendtner macht den Anschluss in der Nachspielzeit! Aus dem Nichts! Ein Geistesblitz von Diaby genügt, um den Dänen rechts am Fünfer frei zu spielen. Und diese Chance lässt der sich nicht nehmen. Das ist genau das, was Lüttich nicht gebraucht hätte.

Mbokani holt sich den Ball direkt aus der Arsenal-Defensive und zieht sofort ab. Aber das war nun kein Problem für Mannone.

Und wieder nicht optimal gelöst: Eboué hat am rechten Fünfer zwei Mann gegen sich. Rechts neben ihm steht Fabregas viel besser, doch er will mit dem Kopf durch die Wand. Wird natürlich nichts.

gelbe Karte Arsenal FC -> Gael Clichy sorgt dafür, dass das auch so bleibt. Taktisches Foul.

Schön gemacht von Bendtner! Er lsst links zwei Mann stehen, verzögert gegen den dritten und geht dann auch an diesem vorbei. Dann kommt der Pass nach innen, doch wenn man nur mit einer echten Spitze spilt, fehlt da eben oft einer. Und Arshavin kann ja nicht mitmachen.

Die war schon besser: Bendtner startet durch, Eduardo flankt aus dem Halbfeld. Doch Bolat ist ganz knapp vor dem Dänen am Ball und fängt sicher ab.

Auf dem Feld häufen sich die Fehler. Lüttich spielt nun so langsam in dem Rahmen, den sie können. Und Arsenal hat weiterhin einen völlig gebrauchten Tag.

Und wieder erobern die Gastgeber ganz leicht den Ball. Die Gäste sind überhaupt nicht drin im Match, geschweige denn in den Zweikämpfen. Wenigstens stabilisieren sie sich hinten mehr und mehr.

Heftiges Foul von Bendtner! Von hinten schrubbt der Däne Carcela aus den Latschen. Das ist zwingend Gelb - doch die Karte bleibt stecken.

Endlich mal sowas wie ne Chance für die Gäste: Rosicky lässt zwei Mann aussteigen, flankt dann von rechts rein. Fabregas läuft ein, aber erwischt das Leder nicht.

Nun ist guter Rat natürlich teuer beim großen Favoriten. Der ist im Moment vollauf damit beschäftigt, Ruhe und Ordnung im eigenen Spiel zu suchen. Jetzt müssen die Engländer zeigen, was sie wirklich drauf haben diese Saison.

Puh, tieeeeef durchschnaufen. Der Reihe nach: Die Ecke vor dem 1:0 war eigentlich schon geklärt. Doch dann kommt Eduardo auf die dumme Idee, den Konter per Hackenpass am eigenen Strafraum einzuleiten. Geht natürlich komplett schief, Mangala kriegt das Leder unter Kontrolle und vollstreckt flach ins kurze Eck. Dieses Tor darf natürlich niemals fallen.

Das wird alles andere als ne leichte Nummer für Arsenal hier! Lüttich ist heiß wie Frittenfett, jeder Ballkontakt wird frenetisch bejubelt! Ecke Standard...

Nächster Anlauf für den Insel-Schreck

Was ist möglich für Arsenal FC in der Saison 2009/2010? Jahrelang war das Team aus der britischen Hauptstadt fester Bestandteil der Top-4 im englischen Fußball, aber die Transfers von Kolo Touré und Emmanuel Adebayor zu Manchester City in der Sommerpause haben die Fans verunsichert. Zu Unrecht, so schien es nach zwei überzeugenden Auftritten in der Liga bei Everton und gegen Portsmouth, die mit sechs Punkte und einer Tordifferenz von 10:2 beendet wurden. Danach gab es allerdings zwei Rückschläge gegen Manchester United und ausgerechnet gegen Manchester City. Der Aufgalopp in der Champions-League bei Standard Lüttich ist deshalb ein wegweisendes Spiel für das Team von Arsène Wenger.

Die Favoritenrolle ist klar, alles andere als ein Sieg für Arsenal wäre eine Überraschung. Die personelle Situation bei den Engländern ist allerdings nicht gerade rosig. Mit Almunia, Fabianski, van Persie, Arshavin, Walcott, Nasri, Denilson, Djourou und Vela fallen gleich neun wichtige Spieler aus. Da trifft es sich gut, dass die Uefa die Zwei-Spiele-Sperre gegen Eduardo nach seiner vermeintlichen Schwalbe in der CL-Qualifikation gegen Celtic zurücknahm. Der lange verletzte Kroate kann also in Lüttich auflaufen.

Vor 16 Jahren trafen beide Teams schon einmal in einem europäischen Wettbewerb aufeinander. Im Achtelfinale des Pokals der Pokalsieger von 1993/94 gab es ein klares Ergebnis zugunsten der Gunners. Mit 3:0 und 7:0 gingen beide Partien an die Engländer. Allerdings sollten sie sich nicht zu sicher sein. Denn im vergangenen Jahr bereitete Lüttich gleich zwei Teams von der Insel große Probleme. In der CL-Quali setzte sich Liverpool erst in der Verlängerung durch, im Uefa-Cup schaltete der belgische Vizemeister dann Everton mit 2:1 und 2:2 aus. Arsenal FC sollte also gewarnt sein.