Champions League 2010/2011 » Gruppe E » Liveticker: CFR Cluj - AS Roma 1:1

Fazit:
Am Ende klatscht auch Traoré, der späte Schütze zum 1:1, ins Publikum. Cluj beendet die Europareise für diese Spielzeit mit einem Unentschieden und dem vierten Punkt. Genau diesen Zähler benötigte AS Roma vor der Partie, um den zweiten Platz und die Achtelfinal-Qualifikation zu behaupten. Weil Bayern (3:0 gegen Basel) nichts anbrennen ließ, war Rom früh auf der sicheren Seite. Da konnte es sich der Vizemeister Italiens erlauben, nach Borriellos Führung (21.) etliche Chancen liegen zu lassen. Das Ausgleichstor kurz vor dem Ende war eine Folge der lässigeren Gangart Roms. Es ging am Ende um nichts mehr. Bayern und Roma sind weiter, Basel gesellt sich zu den 32 Teams der K.o.-Runde in der Europa League. Das war's. Einen schönen Abend noch und bis bald!

Das 1:1 hat sich Cluj zum Abschied aus der Champions League redlich verdient. In den letzten zehn Minuten spielte die Mannschaft Alles oder Nichts.

Gelbe Karte für Lacina Traoré (CFR Cluj)
Für diese Art Torjubel hat der Schotte Collum kein Verständnis. Er zückt Gelb wegen unsportlichen Verhaltens. Andere Torschützen reißen sich das Trikot vom Leib. Sachen gibt's.

Dieselbe Minute. Culio versucht es auf der linken Seite mit einem Linksschuss. Das Tor steht aber weiter rechts.

Traoré gelingt wirklich nicht viel. Er schraubt sich hoch in eine Hereingabe von der rechten Seite und köpft aus sechs Metern drüber. Rücklage.

Lacina Traoré hat mittlerweile einen schweren Stand bei den eigenen Anhängern. Sein Spiel erscheint den Cluj-Fans wohl allzu uninspiriert. Der Ivorer wird fast bei jeder Aktion ausgepfiffen. Prompt misslingt ihm eine Kopfballvorlage im Strafraum.

Daniele De Rossi ärgert sich etwas über sich selbst. Verunglückter Versuch aus 19 Metern zentraler Position. Drüber.

Totti dreht in der zweiten Halbzeit noch einmal auf. Erst wird er gefoult, dann übernimmt er den Freistoß. Knallt den Ball in die Mauer, die zur Ecke abfälscht. Totti läuft nach rechts zur Fahne, um auch diesen Ball reinzubringen. Erst dann ist für einen Moment mal die Luft raus.

Die Partie wird offener und schneller. Direkt im Gegenzug packt Emmanuel Culio den linken Hammer aus, verfehlt aber.

Kurz nach dem Wechsel auf Seiten der Rumänen sind sie beim Eckball gefährlich. Ionuţ Rada kommt zum Kopfball, kann die Kugel aber nicht drücken.

Ein kleines bisschen aus der Zauberschule Borriello-Totti. Die beiden spielen am Strafraum Doppelpass mit Lupfer, vergessen aber, dass es beim Fußball eine Abseitsregel gibt. Die unterbricht das kleine Kunststück zum unpassendsten Moment für die Italiener. Totti schoss aber eh links vorbei.

AS Roma dominiert jetzt die Begegnung. Cluj hat sich lange nicht in der Nähe von Bogdan Lobonţ sehen lassen. Jetzt nimmt der 1:0-Torschütze Borriello Maß, verzieht aber aus der Entfernung knapp.

Francesco Totti hätte nichts gegen seinen dritten Treffer in der Königsklasse einzuwenden. Wann immer sich die Chance bietet, hält der 34-Jährige drauf. Diesmal aus 20 Metern halblinks. Knapp links vorbei. Den hätte Eduard Stancioiu aber problemlos gehalten.

Es geht weiter in Cluj vor halbleeren Rängen. Die Roma hat gewechselt.

Halbzeitfazit:
Die Roma hat den Ernst der Lage erkannt und nichts zu verschenken. Durch ein brillantes Tor von Marco Borriello in der 21. Minute nach herrlichem Zuspiel von Fábio Simplício führen die Gäste verdient zur Pause. Cluj ist mit umgemodelter Mannschaft aber durchaus auf Augenhöhe und immer für einen Treffer gut. Allerdings wird der Ausgang dieser Partie wohl keinerlei Einfluss mehr auf das Endklassement haben. Bayern liegt nach dem ersten Abschnitt mit 2:0 gegen Basel in Führung. Damit sind die Plätze in der Gruppe E wohl wie erwartet vergeben. München und Rom gehen ins Achtelfinale der Champions League, Basel in die Europa League. Und Cluj in die Warteschleife, bis es mal wieder an einem europäischen Klubwettbewerb teilnehmen kann. Bis gleich!

Es gibt zwei Minuten obendrauf. Ein guter Teil davon ist bereits ereignislos vergangen.

Die 100-Prozentige für Cluj! Edimar schlägt den Ball von der linken Seite in den Sechzehner. Ein Pärchen verpasst die Kugel, die Roberto de Zerbi an den Arm springt. Collum lässt aber laufen, und de Zerbi bringt es fertig, aus fünf Metern mit Links genau auf Lobont zu hämmern. Blind. Statt Tor gibt es nur eine Art Strafecke.

Weil gerade nichts passiert, verneigen wir uns in Hochachtung vor dem goldenen Fuß von Fábio Simplício. Ihm gelang der wunderbare Pass in den Lauf von Marco Borriello beim bisher einzigen Treffer.

Der Ivorer Lacina Traoré sucht wie auch sein italienischer Mannschaftskollege Roberto de Zerbi noch nach einem geeigneten Mittel, die Gästeabwehr zu knacken.

Roberto de Zerbi darf von Beginn an ran, hat aber bisher nicht viel zu bieten. Deshalb versucht er es mal mit unlauteren Mitteln und schiebt Paolo Castellini bei einer Hereingabe weg. War nicht zu übersehen. Freistoß für Roma.

Die Roma zieht hier das altrömische Kombinationsspiel auf. Das geht Emil Dica zu weit, der mal eben Daniele De Rossi von den Beinen holt. Gute Möglichkeit, etwas links versetzt, 23 Meter vor dem Tor. Totti wird's wohl machen.

Tooor für AS Roma, 0:1 durch Marco Borriello
Herrliches Zuspiel aus dem Mittelkreis auf den rechts lauernden Borriello. Der läuft noch ein paar Meter in den Sechzehner und schlenzt das Leder flach ins lange Eck. Ist das schon das Achtelfinale?

Cluj gefällig. Ein Pass von Roberto de Zerbi auf Emmanuel Culio in den Strafraum ist allerdings etwas zu steil. Bogdan Lobonţ lässt ins Aus laufen.

Im Gegenzug ist der neue Keeper der Rumänen, Eduard Stancioiu, schneller mit den Händen am Ball als Romas Paolo Castellini.

Zehn Minuten sind rum, und am meisten hatte bisher der schottische Unparteiische zu tun. Gerade tritt Jérémy Menez mal kurz Emmanuel Culio in die Hacken. Für einen Karton ist aber es aber noch zu früh.

Für das Angriffs-Trio Totti, Borriello und Menez ist bisher kaum Platz. Weil Cluj in der Deckung noch sehr gut organisiert ist. Jetzt Freistoß durch den gerade gefoulten Totti. Zentrale Position.

Verhaltener Beginn von beiden Seiten. Cluj geht das Freundschaftsspiel um die UEFA-Millionen allerdings recht engagiert an.

Bei den Gastgebern liegt Ionuţ Rada mit zwei Treffern vorne, je einmal ließen sich Cadú, Emmanuel Culio und Lacina Traoré feiern. Traoré ist bester Schütze in der Liga mit sieben Toren. Rada und Traoré sind heute dabei.

Top-Torjäger der Italiener im laufenden Wettbewerb ist Marco Borriello mit drei Treffern. Auch in der Serie A reicht ihm kein Teamkollege das Wasser: Sechsmal netzte der Gute ein. Er ist auch heute einer der Offensiven, die Ranieri aufs Feld schickt. Neben ihm stürmt Kapitän Totti. Er ist einer von vier Neuen in der Startelf gegenüber dem Spiel gegen München.

Seit dem siebten Spieltag war das Team von Claudio Ranieri ungeschlagen und sammelte in sieben Spielen 17 Punkte, ehe es die vierte Saisonniederlage mit 1:3 in Palermo setzte. Zuletzt gab’s ein 2:2 bei Chievo Verona. Platz acht klingt aber schlechter als er ist. Vizemeister Roma ist punktgleich mit Inter, das auf Platz 5 liegt. Und in der nächsten Runde kommt Schlusslicht Bari als vermeintliches Kanonenfutter ins Stadio Olimpico.

Ein Blick auf das Personal von Cluj: Zum Zusehen verurteilt ist Felice Piccolo, der nach einem Platzverweis in Basel (88. Minute) das letzte Europacup-Spiel Clujs gegen seine italienischen Landsleute nur von der Tribüne aus verfolgen darf. Das Schaulaufen der Rumänen nutzt Trainer Alin Minteuan für den kompletten Umbau der Startformation. Heute beginnen sechs Spieler, die gegen Basel nicht zur ersten Elf zählten.

Viel spannender ist die Ausgangslage für die Gäste. Obwohl AS Roma wohl gerne auf den Nervenkitzel in Transsilvanien verzichtet hätte. Die Italiener haben nämlich gegenüber Basel bei möglicher Punktgleichheit die schlechteren Karten. Ein Unentschieden muss in Cluj mindestens her, um nicht auf Schützenhilfe durch die Münchener Bayern im anderen Spiel angewiesen zu sein. Der Gruppensieg ist auf jeden Fall futsch, weil auch die Mannschaft von Louis van Gaal das direkte Duell gegen Rom übers Torverhältnis für sich entschieden hat.

Die Rumänen haben also das Ende Europas erreicht. Zumindest bis zum Spätsommer. Als aktueller Achter in der Meisterschaft sind die internationalen Plätze für die kommende Saison nur noch drei Punkte entfernt. Cluj hat den Abstand durch eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage verkürzen können. Allerdings riss die Serie am 15. Oktober mit dem 3:5 bei Vaslui. Für die Heimpartie heute empfahl sich das Team mit einem 2:1 vor eigenem Publikum über Universitatea Craiova. Am Wochenende geht’s zum Tabellenfünfzehnten FC Victoria Brăneşti.

Mandorlinis Nachfolger Sorin Cârţu hielt bis zum Rückspiel gegen Basel aus. Bei dieser Partie brannten ihm allerdings die Nerven durch. Er zertrat nach gut 75 Minuten eine Plexiglas-Scheibe an der Trainerbank. Das nahmen ihm die CFR-Offiziellen übel. Sie warfen ihn raus.

Begrüßen wir heute Abend auch einen Neuling in der Champions League. Zum ersten Mal betreut Alin Minteuan die Rumänen verantwortlich in der Königsklasse. Er war beim vorigen Gruppenspiel, dem 0:1 in Basel, noch Co-Trainer des CFR.