Champions League 2015/2016 » Gruppe E » Liveticker: FC Barcelona - AS Roma 6:1

Fazit:
Mit 6:1 demontiert der FC Barcelona die Gäste vom Tiber und untermauert seinen Anspruch auf die Titelverteidigung in der Champions League. Zu jeder Zeit in der Begegnung hatten die Katalanen das Heft des Handels in der Hand, nie konnte Rom auch nur den Hauch von Gefahr versprühen. Zwar war schon zur Halbzeit klar, dass Barcelona sich den Gruppensieg sichern würde. Doch die Superstars Messi, Neymar und Suárez bekamen den Hals nicht voll und spielten sich in einen Rausch. Dementsprechend geht das Ergebnis auch in der Höhe vollkommen in Ordnung. Selbst Marc-André ter Stegen durfte sich noch als Elfmeterkiller auszeichnen. In der italienischen Hauptstadt dürfte man sich in den kommenden Tagen hinterfragen; beim spanischen Meister herrscht angesichts von 18:1 Toren und fünf Siegen am Stück Festtagsstimmung. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Abend!

Tooor für AS Roma, 6:1 durch Edin Džeko
Kurz vor dem Abpfiff kommen die Gäste doch noch zu ihrem Ehrentreffer. Nach einer Hereingabe von Digne vom linken Flügel setzt sich Edin Džeko im Kopfballduell gegen Thomas Vermaelen durch und nickt zum 1:6 ein.

Dementsprechend gut ist die Stimmung im Rund, wenige Minuten vor dem Abpfiff. Die Fans feiern auf den Rängen, die Mannschaft zelebriert Traumfußball auf dem Rasen.

Fünf Minuten sind es noch, dann ist dieser Albtraum für den AS Rom vorbei.

Elfmeter verschossen von Edin Džeko, AS Roma
Marc-André ter Stegen verwehrt Rom den Ehrentreffer. Beim Duell der ehemaligen Bundesligaprofis ist der Torhüter erster Sieger, fischt den Flachschuss von Džeko aus dem unteren linken Eck.

Nun ist das halbe Dutzend voll und das Unheil der Italiener komplett. Barça kann schalten und walten, wie es will. Die Giallorossi findet quasi nicht statt. Aber es ist schon eine beeindruckende Vorstellung, die der spanische Meister hier abliefert.

Elfmeter verschossen von Neymar, FC Barcelona

Eine Viertelstunde noch auf der Uhr. Hier geht es jetzt nur noch um die Höhe des Sieges für Barcelona. Unschön ist, dass es Luis Suárez für nötig erachtet, sich im Strafraum mit einer Schwalbe bei diesem Spielstand noch einen Elfmeter schinden zu wollen. Glücklicherweise fällt der Unparteiische nicht darauf rein - eine Karte gibt es für den sterbenden Schwan allerdings auch nicht.

Wie auch im ersten Durchgang, liegt es komplett an Barça, wie unterhaltsam diese Partie verläuft. In dieser Situation entscheidet sich abermals Neymar, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Am Ende seines Laufs schlenzt der Brasilianer vom linken Strafraumeck in Richtung rechter Pfosten und verfehlt das Tor denkbar knapp.

Was ist denn in Barcelona los? Die Katalanen sind völlig entfesselt und spielen Katz und Maus mit den heillos überforderten Italienern. Wenn selbst Piqué trifft und Messi vor dem eigenen Strafraum aushilft, läuft bei den Gastgebern einiges richtig.

Gelbe Karte für William Vainqueur (AS Roma)
Kurz nach seiner Einwechslung sieht Vainqueur für eine harte Grätsche nahe der Mittellinie die Gelbe Karte.

Gelbe Karte für Dani Alves (FC Barcelona)
Der Verteidiger kommt mit seiner Grätsche zu spät und wird dafür verwarnt.

Doch auch Marc-André ter Stegen auf der anderen Seite steht seinen Mann. Die Römer schaffen es mal, über Iturbe einen Angriff aufzuziehen und abzuschließen. Am Ende zieht Iago Falqué aus kurzer Distanz ab, doch der deutsche Schlussmann reißt die Arme hoch und entschärft die Situation!

Und auch Lionel Messi macht da weiter, wo er aufgehört hat. Der Stürmer lässt einige Gegenspieler alt aussehen und zieht mit seinem starken Linken ab, doch dieses Mal hat Szczęsny dir Arme rechtzeitig oben.

Weiter geht's in Barcelona. Beide Trainer vollziehen zum Auftakt des zweiten Durchgangs je einen Wechsel.

Halbzeitfazit:
Mit 3:0 geht Barça gegen den AS Rom in die Kabine. Damit ist hier die Messe wohl gelesen. Von Minute eins an dominierten die Katalanen die Begegnung und es bahnte sich schon früh eine einseitige Begegnung an. Nach dem Doppelschlag durch Suárez und Messi Mitte der ersten Hälfte kam es für die Gäste noch dicker, als der Uruguayer kurz vor dem Pausenpfiff nochmal zulangte. Die Wölfe lassen jeglichen Biss aus dem Hinspiel vermissen und haben sich bereits seit der 20. Minute spürbar aufgegeben. Für die Italiener kann es eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Aber ist das Super-Trio schon satt?

Tooor für FC Barcelona, 3:0 durch Luis Suárez
Kurz vor der Pause setzt Luis Suárez endgültig die Unterschrift unter dieses Duell. Neymar tanzt am linken Flügel auf der Stelle, wird nicht richtig angegangen und flankt vor den kurzen Pfosten. Von dort kann Maicon noch per Kopf klären, doch das Leder fliegt direkt auf Suárez zu. Der Stürmer fackelt nicht lange, zieht volley ab und hämmert den Ball neben den linken Pfosten.

Gelbe Karte für Piqué (FC Barcelona)
Die erste Gelbe Karte in einem sehr fairen Spiel: Piqué rutscht mit beiden Beinen voran in Keita hinein und wird dafür vom Unparteiischen verwarnt.

Ivan Rakitić hält sich an der Außenbahn mit Müh und Not seine wechselnden Bewacher vom Hals. Der ehemalige Schalker ist zum wahren Regisseur bei den Katalanen geworden und macht auch heute wieder ein unauffälliges aber souveränes und unaufgeregtes Spiel.

Im Hinspiel hatte er noch eine sehr starke Partie gegen die Superstars aus Barcelona abgeliefert. Heute passt er sich mit einer allumfassenden Ratlosigkeit an seine Mannschaftskollegen an.

Rom kommt jetzt zu etwas mehr Ballaktionen. Man wird den Eindruck aber nicht los, dass das mit einem gewissen Kalkül der Katalanen geschieht - wenn die tief um ihren Strafraum verwurzelten Italiener aufrücken, ergeben sich Räume für Barças Umschaltspiel.

Barça schaltet jetzt einen Gang zurück und überlässt den Gästen jetzt etwas länger den Ball, ehe sie sie anlaufen. Doch die Italiener scheinen bereits gebrochen, finden nicht aus der eigenen Hälfte.

Was für ein Doppelschlag der Hausherren, die wie am Wochenende mit traumhaftem Fußball brillieren. Viel beeindruckender als die Tore an sich ist allerdings ihre Entstehung. Der vorletzte Pass von Neymar vor dem ersten Tor und die Passstafette vor dem zweiten gehören in die Kategorie "galaktisch".

Tooor für FC Barcelona, 1:0 durch Luis Suárez
Und dann machen es doch die Katalanen. Neymar spielt einen Weltklasse-Pass quasi von der Mittellinie auf den rechten Flügel, wo Dani Alves seinem Gegenspieler im Rücken entwischt. Der Spanier zieht in den Strafraum und legt vor Szczęsny quer auf den mitgelaufenen Luis Suárez, der nur noch ins leere Tor einschieben muss.

Und zudem haben die blitzschnellen Angriffe der Katalanen Hand und Fuß. Vor allem der argentinische Rückkehrer hat richtig Bock auf Fußball und zeigt das auch mit seiner Körpersprache.

Messi, Messi, immer wieder Lionel Messi. Der Stürmer startet in die Gasse und erhält im richtigen Augenblick den Pass in den Lauf. Er läuft seinem Bewacher davon und verfehlt mit seinem Flachschuss aus 18 Metern den Kasten denkbar knapp.

Wie erwartet übernimmt Barcelona die Spielführung. Die Katalanen bestimmen das Tempo und dominieren die Römer mit dem gewohnten Ballbesitzfußball.

Das geht ja gut los. Messi wird von Piqué mit einem genialen Pass aus dem Rückraum geschickt. Der Argentinier nimmt das Leder aus der Luft, wartet kurz und steckt dann durch zu Neymar. Allerdings stand der Brasilianer hauchzart im Abseit.

Auf geht's! Barça spielt wie gewohnt in blau und rot, der AS Rom ganz in weiß.

Für Euch sitzt Kevin Brüssel an den Tasten und berichtet vom Geschehen auf dem Rasen.

Die Spielleitung übernimmt heute der türkische Referee Cüneyt Çakır. Vor allem die Katalanen werden gute Erinnerungen an den 39-jährigen Versicherungsmakler haben: Çakır pfiff auch das CL-Finale im Mai, aus dem Barcelona siegreich gegen Juventus Turin hervorging. An der Seitenlinie wird er von seinen Landsmännern Bahattin Duran und Tarik Ongun unterstützt.

Auf eben jene Partie gegen Barça folgten zwei verrückte Duelle mit Bayer Leverkusen. Nach dem spektakulären 4:4 in der BayArena siegte die Roma im Rückspiel mit 3:2 und zog dadurch an der Werkself vorbei. Letztere kamen heute gegen Borisov nicht über ein 1:1 hinaus und haben nun die deutlich schlechteren Karten im Rennen um Platz zwei in der Gruppe E, auch wenn sie punktemäßig vorerst gleichgezogen haben. Denn selbst wenn die Römer heute in Barcelona verlieren sollten, haben sie ihr Endspiel zuhause gegen die Weißrussen, während es Leverkusen mit den Katalanen zu tun bekommt.

Trotz des Lobes, das von allen Seiten auf die Katalanen einprasselt, findet einer noch immer das Haar in der Suppe. Barça-Coach Luis Enrique resümiert nach dem Kracher gegen Madrid: "Ich denke, wir haben schon besseren Fußball gespielt [als am Samstag], aber ein 4:0 gegen Real sorgt für mehr Aufmerksamkeit." Vom heutigen Gast erwartet der Trainer einen harten Fight. "Ich erwarte ein schwieriges Spiel, denn die Roma muss punkten, daher wird es eine offene Partie. In Rom haben sie sehr eng gestanden, morgen wird es interessanter und offener denke ich. Die Roma kann im Camp Nou gewinnen."

Null zu vier. Das war das aus Sicht der Hauptstädter vernichtende Endresultat im Clásico. Der FC Barcelona marschierte ins Bernabéu und hinterließ es in Schutt und Asche, Real schien ratlos angesichts der Übermacht aus Katalonien. Barça führt die heimische Liga mit vier Zählern Vorsprung an und konnte die letzten vier Pflichtspiele in Serie allesamt mit weißer Weste für sich entscheiden. Aber nicht erst die derzeitige Form des Titelverteidigers lässt ihn auch in dieser Spielzeit wieder zum großen Favoriten auf die Champions-League-Trophäe werden.