22.02.2015 10:43 Uhr

Köln zittert vor Reise zu den Bayern

Kölns Trainer Peter Stöger graut es schon vor dem Spiel beim FC Bayern
Kölns Trainer Peter Stöger graut es schon vor dem Spiel beim FC Bayern

Vor der Reise nach München graut es dem FC schon ein wenig: "Es gibt liebere Orte, wo man hinfährt", bekannte Trainer Peter Stöger vor dem Gastspiel am Freitag.

Nach dem 8:0 des Rekordmeisters gegen den HSV und dem 6:0 in Paderborn geht es dem immerhin zweitstärksten Auswärtsklub der Bundesliga nur darum, ein ähnliches Debakel zu verhindern. "Man kann davon ausgehen, dass alle spekulieren, wie viele werden es denn. Wir schauen, dass es so wenige wie möglich werden", sagte der Österreicher. "Es ist großes Kino, was die Bayern leisten."

Nicht mehr als solide Fußballarbeit ist das, was die Kölner und Hannoveraner seit Wochen bieten, so auch im direkten Duell am Samstagabend. Wunder Punkt der Rheinländer ist ihr Heimkomplex mit nun sieben Spielen ohne Sieg. Hannover 96 steht mit nur einem Erfolg aus den vergangenen elf Partien und ohne Sieg 2015 nicht besser da - und beide sind nur wenige Punkte von einem Relegationsplatz entfernt.

Kölner beenden Serie der Torlosigkeit

"Wir wiegen uns nicht in Sicherheit, sind normal auf Kurs, normal in der Spur", meinte Stöger zum Kampf um den Klassenverbleib. "Wenn wir heute gewonnen hätten, hätten wir 27 Punkte gehabt. So wahnsinnig anders wäre die Ausgangssituation für die nächsten Wochen auch nicht." Die Stimmungslage in der Domstadt beschrieb er als nicht "wahnsinnig euphorisch und nicht wahnsinnig deprimiert".

Die Kölner konnten zwar den Heimfluch nicht beenden, dafür die Zeit der Torlosigkeit nach zuvor drei Nullnummern. "Es war gut für mich und mein Selbstvertrauen, das Tor zu schießen, aber der Erfolg für die Mannschaft ist das Wichtigste", meinte FC-Stürmer Anthony Ujah, dem der Ausgleich (17. Minute) gelungen war. Das 1:0 für die Gäste hatte Joselu (5.) erzielt. Der Nigerianer selbst hatte 364 Minuten zuvor als letzter Kölner in der eigenen Arena getroffen.

Optimistischer Kapitän

Vorsichtig optimistisch ist FC-Kapitän Matthias Lehmann, in München nicht böse unter die Räder zu kommen: "Wir werden keine große Klappe haben und sagen, wir spielen fröhlich mit." Immerhin habe man es im Hinspiel (0:2) gut gemacht. "Im Rückspiel wird es doppelt schwer."

Nicht einfach war es für Lehmann und seine Kollegen, nach der Randale der Köln-Fans beim Derby in Mönchengladbach im RheinEnergieStadion aufzutreten. Befürchtungen, dass es zu Solidaritätsbekundungen mit der vom Klub mit Stadionverbot belegten Ultragruppe "Boyz" kommen könnte, bewahrheiteten sich nicht. "Ich bin glücklich darüber, dass wir eine wirklich gute Stimmung hatten hier im Stadion", sagte Kölns Manager Jörg Schmadtke. "Es war angenehm", befand auch Coach Stöger.

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dpa