03.07.2015 11:57 Uhr

VfB: Langerak und Tyton im Wettstreit

Mitchell Langerak (l.) und Przemyslaw Tyton wollen VfB-Stammkeeper werden
Mitchell Langerak (l.) und Przemyslaw Tyton wollen VfB-Stammkeeper werden

Im Kampf um die Nachfolge von Sven Ulreich im Tor des VfB Stuttgart teilen sich ausgerechnet die beiden ärgsten Rivalen im österreichischen Trainingslager ein Doppelzimmer. Für Mitchell Langerak und Przemyslaw Tyton ist die räumliche Nähe trotz der scharfen Konkurrenz kein Problem.

"Man muss ein gutes Verhältnis haben. Denn wenn es nicht funktioniert, ist es schlecht für das ganze Team", erläuterte Langerak in Mayrhofen und versicherte: "Wir werden uns gegenseitig pushen."

Von den Konkurrenten erhofft sich auch der neue Trainer Alexander Zorniger Impulse für seine umformierte Mannschaft. Der langjährige Stammtorwart Sven Ulreich hatte nach eigener Einschätzung relativ früh zu verstehen bekommen, dass er den Fast-Absteiger der vergangenen Bundesligasaison bei einem lukrativen Angebot verlassen dürfe. Der 26-Jährige ist daher jetzt beim FC Bayern München Ersatzkeeper hinter Manuel Neuer.

"Jeder will die Nummer eins sein"

Langerak und Tyton wollen sich mit einer möglichen Rolle als Nummer zwei bei den Schwaben natürlich nicht befassen. "Jeder will die Nummer eins sein. Es läuft etwas falsch, wenn einer zufrieden ist Nummer zwei oder drei zu sein", erklärte Tyton, den der VfB von der PSV Eindhoven verpflichtete und bis 2017 an sich band.

Der 28-Jährige hat eine bewegte Torhüter-Vita vorzuweisen. So bewahrte er die polnische Nationalmannschaft im EM-Auftaktspiel 2012 vor heimischer Kulisse vor einer Niederlage. Nach seiner Einwechslung für den mit Rot vom Feld gestellten Wojciech Szczesny parierte Tyton einen Foulelfmeter und rettete so das 1:1.

In Stuttgart will sich der 13-malige Nationalkeeper auch wieder für seine Heimatauswahl empfehlen. Tyton will beim Fast-Absteiger der vergangenen Saison "Qualitäten zeigen". Dann werde er auch wieder für Polens Nationalteam interessant.

Bürki-Transfer vertrieb Langerak

Langerak gehört schon zum engen Kreis der australischen Nationalkeeper. Und eigentlich hatte sich der 26-Jährige Hoffnungen auf die dauerhafte Nachfolge von Roman Weidenfeller bei Borussia Dortmund gemacht. Doch vermutlich nicht zuletzt sein unglücklicher Auftritt beim 1:3 im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg dürfte die BVB-Bosse bewegt haben, Roman Bürki vom SC Freiburg als weiteren Konkurrenten einzukaufen.

"Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn Bürki nicht gekommen wäre", erzählte Langerak, der 2010 von Melbourne Victory nach Dortmund gewechselt war. Für ihn stand danach fest: "Es war die perfekte Zeit, um diesen Schritt zu machen."

dpa