24.09.2015 10:34 Uhr

Rummenigge wünscht sich starken BVB

Karl-Heinz Rummenigge (r.) und Hans-Joachim Watzke haben wieder ein
Karl-Heinz Rummenigge (r.) und Hans-Joachim Watzke haben wieder ein "sehr ordentliches" Verhältnis

Karl-Heinz Rummenigge begrüßt, dass sich Borussia Dortmund in der Bundesliga nach einem sportlichen Krisenjahr wieder zu einem Herausforderer des FC Bayern München entwickelt.

"Mir ist ein Konkurrent vom Kaliber Dortmund sympathischer als viele andere, die in der Vergangenheit an uns gekratzt haben", sagt der Vorstandsvorsitzende des deutschen Meisters.

Ein starker BVB sei motivierend, begründet Rummenigge und erinnert an die für den FC Bayern schmerzliche Vergangenheit vor wenigen Jahren: "Als wir 2012 dreimal als Zweiter ins Ziel eingelaufen sind, hat uns das total geärgert. Aber es hat uns auch angetrieben, Dinge zu verändern, zu verbessern. Damit haben wir eine neue Qualitätsebene erreicht." Vor drei Jahren waren die Bayern in der Bundesliga Zweiter hinter Dortmund geworden und unterlagen im DFB-Pokalfinale gegen die Borussia hoch mit 2:5. Außerdem verloren sie das Champions-League-Finale im eigenen Stadion gegen den FC Chelsea.

Verhältnis zu Watzke wieder "sehr ordentlich"

Mit BVB-Chef Hans-Joachim Watzke habe er auch wieder "ein sehr ordentliches Verhältnis", berichtet Rummenigge: "Und wir haben jetzt auch eine gemeinsame Interessenslage, die lautet: Die Bundesliga und ihre Topklubs wettbewerbsfähig zu halten in Europa." Um dieses Ziel im Wettstreit mit den reichen englischen Vereinen zu erreichen, müsse die Bundesliga ihre Einnahmen aus der Fernsehvermarktung steigern.

"Wir sind in der Bundesliga auf allen Gebieten top, im Sponsoring, im Merchandising. Aber in der TV-Vermarktung ist Deutschland, das wirtschaftsstärkste Land Europas, im Ranking der großen Fußball-Ligen Tabellenletzter. Das darf nicht sein", sagt Rummenigge und fordert: "Wir müssen alle ein vitales Interesse daran haben, die Summen aus dem Fernsehtopf zu steigern. Sonst sehe ich international die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga infrage gestellt."

Bayern in der europäischen Spitze etablieren

Rummenigge betrachtet es als Herausforderung, den FC Bayern auch in Zukunft neben den Weltmarken FC Barcelona und Real Madrid in der europäischen Spitze zu etablieren. "Wir haben in den zurückliegenden zehn Jahren Vollgas gegeben im Verein. Denn wir hatten einen Traum: Wir wollten Bayern München nach ganz oben in Europa bringen. Das ist uns gelungen. Jetzt ist es unsere Aufgabe und Verpflichtung, den Klub da oben zu halten."

Offen lässt der ehemalige Weltklassestürmer zum Sechzigsten, wie lange er noch den Verein anführen will. Sein aktueller Vertrag als Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG läuft Ende 2016 aus. "Ich bin jetzt im 14. Jahr. Ob ich das 20. erlebe, weiß ich nicht. Diese Gedanken beschäftigen mich jetzt nicht", sagt Rummenigge, der allgemein hinzufügt: "Ich habe ein Credo: Jeder ist ersetzbar!"

Im Management des Rekordchampions würde er sich auch in Zukunft langjährige Bayern-Profis wie Philipp Lahm oder Oliver Kahn wünschen. "Sie kennen sich im Klub aus. Sie haben sportliche Kompetenz. Und sie sind kluge Köpfe", äußert Rummenigge über die Ex-Nationalspieler.

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dpa